François Hollande – «Franzosen unverzichtbar für Luxemburg»

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François Hollande«Franzosen unverzichtbar für Luxemburg»

LUXEMBURG - Frankreichs Staatschef möchte 2015 nach Luxemburg reisen, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Knackpunkt könnte die Autobahn A31 werden.

Misstrauischer Blick: Frankreichs Staatspräsident François Hollande will die Beziehungen zu Luxemburg (im Bild Premier Xavier Bettel) verbessern.

Misstrauischer Blick: Frankreichs Staatspräsident François Hollande will die Beziehungen zu Luxemburg (im Bild Premier Xavier Bettel) verbessern.

DPA

Der französische Präsident François Hollande plant im nächsten Jahr eine Reise in das Großherzogtum. «Ich werde nächstes Jahr nach Luxemburg kommen, um gemeinsam mit der Region Lothringen und den betroffenen Körperschaften die Beziehungen und Infrastruktur zwischen den beiden Staaten zu erleichtern und zu verbessern. Was das Elsass mit Deutschland kann, kann Lothringen auch mit Luxemburg», sagte der Staatschef in einem Interview mit dem Républicain Lorrain. Hollande ist am Montag in Florange in Lothringen unterwegs, unter anderem steht ein Besuch des dortigen ArcelorMittal-Werks auf dem Programm.

«Im Hinblick auf die grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit ist Frankreich spät dran. Luxemburg ist bereit, noch einen Schritt weiter zu gehen», so Hollande. Der Präsident ist sich bewusst, dass ein Ausbau der ständig überfüllten Autobahn A31 ein Knackpunkt in den bilateralen Beziehungen ist. «Die Aufteilung der Finanzierung wird im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit festgelegt werden», sagt der französische Staatschef.

«Grenzgänger unverzichtbar für Luxemburg»

Hollande betonte, dass die «französischen Grenzgänger unverzichtbar für die luxemburgische Wirtschaft» geworden sind. Der Präsident erwähnte indirekt auch die Enthüllungen im Rahmen der «Luxleaks»-Affäre. «Der Kampf gegen Steuerflucht, zu dem auch die Aufhebung des Bankgeheimnisses in Europa zählt, wird Luxemburg nicht darin behindern, ein dynamischer Finanzplatz zu bleiben.»

Hollande widerspricht Bettel jedoch in der Frage einer Angleichung der Unternehmenssteuern in Europa - eine Forderung, die auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geäußert hatte. «Steuerharmonisierung wird sich nicht negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken. Ganz im Gegenteil.» Dies und die Frage der A31 dürften nächstes Jahr bei Hollandes Besuch wohl auch auf der Agenda stehen. Ein genauer Zeitpunkt des Besuchs steht aber noch nicht fest.

(Denis Berche/L'essentiel)

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