Berlin: Frau verunglückt schwer – Aktivisten-Blockade behindert Lebensretter

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BerlinFrau verunglückt schwer – Aktivisten-Blockade behindert Lebensretter

In Berlin wurde am Montagmorgen eine Radfahrerin von einem Betonmischer erfasst und schwer verletzt – weil sich Personen auf der Straße festgeklebt hatten, verzögerte sich die Rettung.

Benedikt Hollenstein
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Benedikt Hollenstein
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In Berlin haben Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen am Montag das Vorankommen eines Rettungseinsatzes verhindert. (Symbolbild)

In Berlin haben Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen am Montag das Vorankommen eines Rettungseinsatzes verhindert. (Symbolbild)

Reuters
Zuvor war eine Fahrradfahrerin von einem Betonmischer erfasst worden. Sie wurde beim Unfall schwer verletzt. (Symbolbild)

Zuvor war eine Fahrradfahrerin von einem Betonmischer erfasst worden. Sie wurde beim Unfall schwer verletzt. (Symbolbild)

IMAGO/Russian Look
Ein Spezialfahrzeug, das zum Anheben schwerer Lasten an den Unfallort gerufen wurde, stand danach laut einem Polizeisprecher eine «recht relevante» Zeit im Stau. (Symbolbild)

Ein Spezialfahrzeug, das zum Anheben schwerer Lasten an den Unfallort gerufen wurde, stand danach laut einem Polizeisprecher eine «recht relevante» Zeit im Stau. (Symbolbild)

IMAGO/APress

Eine erneute Straßenblockade in Berlin hat am Montagmorgen nicht nur für Frust bei den Verkehrsteilnehmenden auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch für eine potenziell lebensgefährliche Verzögerung bei einem Rettungseinsatz gesorgt. Zuvor war eine Fahrradfahrerin von einem Betonmischer erfasst und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Wie ein Polizeisprecher gegenüber der «Bild» sagt, sollte die Rettung der Radfahrerin durch den Einsatz von Spezialtechnik erleichtert werden – diese stand aber im Stau.

Fahrer von Unbekanntem attackiert

Laut dem Sprecher Rolf Erbe sei der sogenannte Rüstwagen, mit dem beispielsweise schwere Lasten angehoben werden können, eine «recht relevante» Zeit im Stau gestanden, wodurch sich die Rettung zeitlich verzögert habe. Schlussendlich hätten die Retter an der Unfallstelle improvisieren müssen. Die Fahrradfahrerin wurde anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ebenso der Fahrer des Betonmischers: Er erlitt leichte Verletzungen, als er nach dem Unfall ausgestiegen war, um nach der Frau zu schauen, und dabei von einer unbekannten Person angegriffen wurde.

Für die lebensgefährliche Verzögerung verantwortlich waren selbsterklärte Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen, die sich am Montagmorgen zum wiederholten Mal auf mehreren stark befahrenen Straßen festgeklebt und so den Berufsverkehr blockiert hatten. So gab es auf der A100 etwa 35 Minuten Stau, weiter sei beim Abzweiger Tempelhofer Damm ebenfalls ein «Versuch des Festklebens» festgestellt worden.

«Fahrlässiges Spiel mit der Gesundheit anderer»

Ein Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft sagt zum Vorfall: «Spätestens jetzt sollte man sich vom Märchen des harmlosen Protests verabschieden. Wer Verkehrswege blockiert, riskiert die innere Sicherheit und nimmt bewusst in Kauf, dass Menschen in Not länger auf Hilfe warten müssen. Bei diesen Guerilla-Aktionen im Zeichen des Klimas werden die aktuellen Folgen nicht mitgedacht und es wird fahrlässig mit der Gesundheit der Bevölkerung gespielt.» Nebst der Gefahr für Leib und Leben stellen die Blockaden für große Teile der Bevölkerung ein Ärgernis dar – laut Rechtsexperten haben Betroffene mit Schadensersatzforderungen aber gute Chancen.

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