In RamsteinFriedensaktivisten blockieren US-Stützpunkt
RAMSTEIN - Zum Abschluss einer Aktionswoche der Friedensbewegung in der Westpfalz kamen mehr als 1000 Menschen zum US-Luftwaffenstützpunkts Ramstein.

Über 1000 Demonstranten gingen in Ramstein für Frieden auf die Straße.
Am Ende einer Aktionswoche der Friedensbewegung in der Westpfalz haben Dutzende an einer Blockade des US-Luftwaffenstützpunkts Ramstein teilgenommen. Nach Angaben der Veranstalter waren es etwa 250 Aktivisten. «Wir haben es geschafft, 40 Minuten lang die Air Base zu blockieren», sagte ein Sprecher des Aktionsbüros. Die meisten Teilnehmer gaben die Straße am Samstagabend nach Aufforderung durch die Polizei wieder frei. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben die Personalien von 13 Teilnehmern fest, die der Aufforderung nicht nachkamen. Sie müssen mit einem Verfahren wegen des Verdachts der Nötigung rechnen.
An einer Demonstration zum Stützpunkt nahmen nach Polizeiangaben 1500 Menschen teil, die Veranstalter sprachen von 2500 Demonstranten. Der Protest richtete sich vor allem gegen die Rolle des Stützpunkts für Drohneneinsätze der US-Streitkräfte. Auch vor dem Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel, wo nach offiziell nicht bestätigten Informationen bis zu 20 US-Atomsprengköpfe gelagert werden, versammelte sich am Samstag eine kleine Gruppe von Aktivisten zu einer symbolischen Blockade.
Rückzug aus Deutschland?
Der Sprecher der Kampagne «Stopp Air Base Ramstein» kündigte an, die Proteste fortzusetzen: «Wir werden so lange wiederkommen, bis die Air Base geschlossen ist.» Voraussichtlich werde es auch im Sommer nächsten Jahres wieder eine Aktionswoche geben.
Ein Gesprächsthema war für die Teilnehmer ein Bericht der Zeitung Washington Post, wonach das Pentagon die Kosten und Auswirkungen eines groß angelegten Rückzugs oder einer Verlegung von in Deutschland stationierten Truppen prüfen soll. Derzeit sind etwa 35.000 US-Soldaten in Deutschland. Das US-Verteidigungsministerium wies den Medienbericht jedoch zurück.
Milliarden in neues Krankenhaus
«Einen Abzug von Truppen und Atomwaffen würden wir natürlich begrüßen», sagte Detlev Besier von der Friedensinitiative Westpfalz während der Aktion in Büchel. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass mit solchen Berichten der Druck auf die Bundesregierung verstärkt werden solle, die Militärausgaben Deutschlands zu erhöhen.
Der Landrat des Kreises Kaiserslautern, Ralf Leßmeister (CDU), sagte am Samstag dem SWR, ein US-Truppenabzug wäre kaum sinnvoll - schließlich investierten die USA gerade eine Milliardensumme in ein neues Militärhospital in Weilerbach. Dennoch werde er bei den US-Streitkräften nachfragen.
(L'essentiel/dpa)