Gegenoffensive: Für Chef-Propagandist wollen Ukrainer Putin den Geburtstag «verderben»

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GegenoffensiveFür Chef-Propagandist wollen Ukrainer Putin den Geburtstag «verderben»

Die Ukrainer würden mit ihrer Gegenoffensive dem russischen Präsidenten Wladimir Putin absichtlich den 70. Geburtstag verderben wollen. Das sagte Wladimir Solowjow im russischen Fernsehen.

 Justin Arber
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Justin Arber

Wladimir Solowjow (links) sagte im russischen Staatsfernsehen, die ukrainischen Truppen würden ihre Gegenoffensive absichtlich so legen, dass sie auf den 70. Geburtstag von Putin falle. 

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Die deutsche «Bild»-Zeitung bezeichnet den 58-Jährigen als eine «Art Chef-TV-Propagandist für Putin».  Der Moderator des russischen Staatsfernsehens, Wladimir Solowjow, verwunderte kürzlich mit wirren Aussagen. Solowjow sagte in einer TV-Sendung, die Ukrainer würden ihre Gegenoffensive in der Ostukraine mit Absicht so auslegen, dass sie damit dem russischen Präsidenten den runden Geburtstag verderben würden.

«Es ist offensichtlich, dass heute und morgen extrem intensive Tage werden, dass die Feinde von allen Seiten angreifen. Ihr Ziel ist es, den Geburtstag des russischen Präsidenten zu ruinieren. Sie mögen Symbolismus», sagte er in dem TV-Ausschnitt. Sein Gesprächspartner in der besagten Sendung ist der Reservegeneral Andrej Guruljow.

Weiter sagte der TV-Propagandist: «Heute wurde berichtet, dass die Gegner bereits in das Gebiet der Volksrepublik Luhansk eingedrungen sind. Das war eine Errungenschaft, bei der wir zuvor gesagt haben, dass wir zumindest Luhansk vollständig erobert haben. Das ist sehr besorgniserregend. Die US-Amerikaner sagen schon, die Krim wird bis Neujahr eingenommen sein.»

Mobilisierte würden «unter Kugeln und Geschossen» schnell lernen

Guruljow entgegnete daraufhin, er würde auf keinen Fall in Panik verfallen. Vielleicht würden die Ukrainer nur versuchen, sie in die Irre zu führen. Man sollte sich alles noch sehr genau ansehen. «Ein normaler Anführer wird keine genauen Daten und vor allem nicht die Richtung der Truppen ankündigen», endet er. 

Wladimir Solowjow möchte vom Reservegeneral auch wissen, weshalb in der russischen Armee zwei Millionen Soldaten seien, wovon über die Hälfte bereits im Dienst seien und Russland trotzdem 300.000 Zivilisten mobilisiere. «Wo ist der Rest?», fragt er. Guruljow antwortete darauf: «Wo immer unsere mobilisierten Leute hingehen, gibt es die gleichen Probleme: kein Wasser, keine Kanalisation, keine Heizung.» Die russischen Bodentruppen, die heute dort im Einsatz seien, bestünden aus 280.000 Mann. Von diesen Kämpfern seien anfangs nicht mehr als die Hälfte als Vertragssoldaten angestellt gewesen, jetzt seien es noch etwa 30 Prozent. 

«Es ist kein großes Geheimnis, wenn wir heute 300.000 Mann mobilisieren würden, wäre das eine enorme Truppe. Sie werden schnell lernen ... Jeder lernt schnell unter Kugeln und Geschossen», so der Reservegeneral im russischen Staatsfernsehen. 

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