GemeindewahlenFür die Parteien steht am Sonntag viel auf dem Spiel
LUXEMBURG – Am kommenden Sonntag werden im Großherzogtum neue Gemeinderäte gewählt. In den Kommunen sind die Fragestellungen und Ausgangspositionen der Parteien ganz unterschiedlich. L'essentiel hat näher hingeschaut.
- von
- Joseph Gaulier

Die Wähler in Luxemburg sind am Sonntag aufgerufen, die Kandidaten zu wählen, die sie in den Gemeinderäten vertreten werden.
In zwei Tagen heißt es für die Wählerschaft der Gemeinden des Landes: Ab zur Wahlurne! Dabei könnten die Ausgangspositionen der Parteien kaum unterschiedlicher sein. In Luxemburg-Stadt stellt sich die Frage, ob die DP, die die Hauptstadt seit 1969 (mit-)regiert, auch dieses Mal die Nase vorn haben wird. Die Partei – angeführt von Lydie Polfer, die unter anderem von Patrick Goldschmidt und Corinne Cahen unterstützt wird – hatte 2017 mit der CSV eine Koalition gebildet.
Die Partei von Serge Wilmes beabsichtigt, die Kräfteverhältnisse zu ihren Gunsten neu auszutarieren. Déi Gréng hingegen, die die Bilanz der Gemeinde in puncto Radwege und Sicherheit sehr kritisch sieht, lauert auf ihre Chance, wieder Teil einer Koalitionsmehrheit zu werden. Die LSAP wiederum muss versuchen, ohne große Namen mehr, als ihre derzeitigen drei Sitze zu erreichen.

Lydie Polfer und Serge Wilmes – die derzeit Koalitionspartner sind – werden gegeneinander ins Rennen gehen.
In Esch/Alzette wird der Überraschungssieger von 2017, Georges Mischo (CSV), versuchen, sein Bürgermeisteramt zu verteidigen. Seine Koalition mit der DP und Déi Gréng bekleidet elf der 19 Sitze, während die Sozialisten in die Opposition verbannt sind. Letztere setzen in dem Vorhaben, eine ihrer historischen Hochburgen zurückzuerobern, auf den Vorsitzenden des Ortsverbands, Steve Faltz.
Gehst Du am kommenden Sonntag zur Wahlurne?
In Differdingen hatte Déi Gréng – angeführt von ihrem Spitzenkandidaten Roberto Traversini – vor sechs Jahren noch einen deutlichen Sieg eingefahren. Seitdem musste der affärengebeutelte Bürgermeister jedoch alle seine Mandate abgeben, während seine Nachfolgerin Christiane Brassel-Rausch dieses Jahr nicht mehr antritt. Auf das Amt hoffen nun Paulo Aguiar und Manon Schütz. Die CSV, die als Mehrheitsbeschafferin fungiert, will das Rennen machen und stützt sich dabei vor allem auf den ersten Schöffen Tom Ulveling. Die LSAP möchte mit ihren vier Spitzenkandidaten ebenfalls einen Durchbruch erzielen.

Da die Bürgermeisterin nicht wieder antritt, wird der Schöffe Paulo Aguiar einer der Spitzenkandidaten sein.
In Düdelingen will die LSAP unter Dan Biancalana – der sich zur Wiederwahl stellt – ihre Vorherrschaft verteidigen. Mit zehn von 19 Sitzen hing diese 2017 an nur einem Sitz. Die von Michèle Kayser-Wengler geführte CSV, die bei der vergangenen Wahl fünf Sitze erlangte, und die hinter Semiray Ahmedova versammelte Umweltpartei wollen den Amtsinhaber zu einer Partnerschaft zwingen.

Wird Dan Biancalana gezwungen sein, eine Koalition zu bilden?