Schlägerei nach dem Spiel – Fußballerinnen mussten in Umkleide flüchten

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Schlägerei nach dem SpielFußballerinnen mussten in Umkleide flüchten

WILTZ - Platzwunden, zerrissene Kleider und eine Torfrau im Krankenhaus. Beim Spiel Wiltz-Hosingen brach Chaos aus. Die Wiltzer überlegen, die Mannschaft aufzulösen.

«Wir haben Anzeige erstattet - wegen Körperverletzung», sagt Tom Lanners im Gespräch mit L'essentiel. Der Präsident der AS Hosingen ist von den Ereignissen, die sich am Sonntag auf dem Fußballplatz des FC Wiltz 71 zugetragen haben, noch immer verstört: Polizei und Krankenwagen mussten am Samstag zu einer wüsten Schlägerei auf dem Fußballplatz in Wiltz ausrücken. Doch keine Herrenmannschaft war dabei involviert - stattdessen teilten die drittklassigen Damenteams von Wiltz und Hosingen schlagkräftige Argumente aus.

Dabei wurde eine Spielerin aus Hosingen - die 17-jährige Torfrau - so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht wurde. Die Wiltzer Spielerinnen hätten dabei regelrecht Jagd auf das Mädchen gemacht, seien hinter ihr hergelaufen und hatten versucht, ihr mit den Fußballschuhen von hinten auf den Kopf zu schlagen. Erfolgreich - denn die 17-Jährige trug dabei eine große Platzwunde davon.

Auch die Trainer werden geschlagen

Auch die Trainer der Mannschaften wurden in Mitleidenschaft gezogen. Hosingens Trainer Laurent Thies bekam Schläge und Tritte ab, dem Coach von Wiltz wurden sogar die Hosen zerrissen, berichtet RTL. «Als Trainer ist das eine sehr schwierige Situation», sagt Tom Lanners. «Man kann sich als Mann ja nicht wehren, es sind ja Frauen.» Laut Lanners gab es bereits während des Spiels Beleidigungen zwischen den Mannschaften. Nach dem Match hätten Wiltzer Spielerinnen den Frauen aus Hosingen aufgelauert und wollten sie mit Wasser bespritzen. Diese Situation eskalierte und schließlich mussten sich die Spielerinnen aus Hosingen in die Kabine retten und die Polizei rufen. «Als eine Wiltzerin mitbekommen hat, dass die Polizei kommt, sind sie abgehauen. Aber anhand der Rückennummern sind sie ja leicht zu identifizieren», sagt Lanners.

Auch in Wiltz ist man über den Gewaltausbruch erschrocken. Robert Nilles, Präsident des FC Wiltz 71, erklärt gegenüber L'essentiel: «Wenn sich das alles bewahrheitet, ist die Mannschaft einzustellen.» Zuerst will er bei einer Versammlung aber die Version der Wiltzer Spielerinnnen hören.

(sen/L'essentiel)

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