Mörder auf der Flucht – Ganz Deutschland jagt diesen Mann

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Mörder auf der FluchtGanz Deutschland jagt diesen Mann

Detlef Witte ist aus einem Bonner Gefängnis geflohen – mit einem filmreifen Ausbruch. Die Polizei warnt vor dem Mann, der eine Millionärin getötet hat.

Detlef Witte ist 1,79 Meter groß, 86 Kilogramm schwer, hat eine athletische Figur, blaue Augen, blondes Haar und ein Drachen-Tattoo auf den Oberarm: Mit dieser Beschreibung sucht die Polizei von Bonn großflächig nach dem 43-jährigen Deutschen.

Der 2008 wegen Mordes zu lebenslanger Haft Verurteilte Witte brach am Dienstagvormittag aus der Haftanstalt Rheinbach aus. Ersten Erkenntnissen zufolge gelang ihm die Flucht, indem er sich in der Anstaltsschreinerei unter Holzabfällen versteckte. Diese werden regelmäßig mit einem Transporter zu einem holzverarbeitenden Betrieb gebracht, wo sie verheizt werden.

Die Abfälle werden in Gitterboxen gefüllt und dann in den Anhänger geladen. Es ist derzeit noch offen, ob die Kisten mit den Holzabfällen von der Gefängnisaufsicht vor der Abfahrt ordnungsgemäß kontrolliert wurden. Jedenfalls schlug ein Beamter laut dem Bonner General-Anzeiger erst Alarm, als es schon zu spät war: «Ihm war beim Erreichen des holzverarbeitenden Unternehmens aufgefallen, dass eine Box nur zur Hälfte gefüllt war.» Gleichzeitig habe man in der Schreinerei Wittes Fehlen bemerkt. Wenig später fand die Polizei Wittes blauen Anstaltsoverall in einem Container im Bonner Industriegebiet.

Die Großfahndung der Polizei, die auch Hunde und Helikopter umfasst, blieb bis anhin erfolglos. Die Polizei ruft Auto- und Lastwagenfahrer dazu auf, keine Anhalter mitzunehmen.

Mord an Millionärin

Witte war vor sieben Jahren wegen Mordes an der Millionärin Jutta Heinmüller (61) verurteilt worden. Er war bei ihr als Gärtner angestellt. Am Abend des 21. August 2007 erwürgte er Heinmüller in ihrer Villa, brachte die Leiche im Kofferraum seines Autos nach Metz (Frankreich) und zündete sie in einem Wald an. Im Prozess gab Witte zwar zu, die Millionärin betrogen und bestohlen zu haben, bestritt den Mord an der alleinstehenden Frau aber stets.

Die dem Gericht vorgelegten Beweise widersprachen Wittes Beteuerungen. So hatte der Gärtner laut dem Kölner «Express» eine Chanel-Jacke der Millionärin im Internet verkauft, die diese am Tag ihrer Ermordung getragen hatte. Dazu fanden die Ermittler in Wittes Wagen Blut und Speichel der Getöteten.

(L'essentiel/gux)

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