LonglavilleGemeinde versperrt Straße nach Luxemburg
LONGLAVILLE/RODINGEN - Die französische Kommune Longlaville fühlt sich von der Lkw-Lawine nach Luxemburg überrollt. Die Verantwortlichen rufen nach Konsequenzen.

Am Dienstagabend tagte der Gemeinderat von Longlaville im französisch-belgisch-luxemburgischen Dreiländereck an einem ungewöhnlichen Ort: Der Bürgermeister Jean-Marc Duriez von der Linksfront verlegte die Sitzung kurzerhand nach draußen – mitten auf die vielbefahrene Avenue du Luxembourg. Täglich rollen an die 600 Lastwagen über die wichtige Verkehrsader, um im benachbarten Rodingen ihre Tanks aufzufüllen.
Der «Freiluft-Gemeinderat» tagte einige Minuten und zog großes Medieninteresse auf sich. «Wir fordern, dass die Gemeindeveordnung vom 27. Oktober 2014 respektiert wird. Darin ist das Fahrverbot für den Schwerlastverkehr klar erwähnt», sagte Duriez zu L'essentiel. Laut Angaben des Bürgermeisters habe der Lkw-Verkehr in seiner Gemeinde seit Anfang Mai massiv zu genommen. Ein Grund dafür sei, dass die wallonische Regierung ein neues Ökomaut-Terminal vor dem Unternehmen Durafiber errichtet habe. Die Lastwagen machen seitdem ein gefährliches Wendemanöver, um nach Rodingen zu fahren.
«Bei uns wackeln die Wände»
Der Abgeordnete des Départements Meurthe-et-Moselle fordert die Regierungen von Frankreich, Wallonien und Luxemburg auf, Alternativlösungen zu finden. Er schließt weitere Aktionen nicht aus, um Lkw an der Durchfahrt auf der Avenue du Luxembourg zu behindern.
Auch Anwohner sind empört über die Lkw-Lawine. «Wir werden Tag und Nacht durch den Lkw-Lärm belästigt», schildert eine Hausbesitzerin. «Vergangene Nacht ist mein Sohn um 3 Uhr morgens durch einen Kühl-Laster aufgewacht, den die Polizei angehalten hatte.» Ein anderer Bewohner sagt: «Durch den Lkw-Verkehr wackeln in unserem Haus die Wände und die Fahrbahn wird beschädigt. »
(Pascal Piatkowski/L'essentiel)