Neue BesetzungGemischtes Doppel ermittelt im Saar-Tatort
SAARBRÜCKEN - Das Aus für die «Tatort»-Kommissare Kappl und Deininger kam im September überraschend. Künftig gehen ein Mann und eine Frau an der Saar auf Verbrecherjagd.

Mit dem neuen Ermittler-Duo an der Saar könnte es lustig zugehen: Devid Striesow und Elisabeth Brück.
Ein gemischtes Doppel ermittelt künftig im «Tatort» des Saarländischen Rundfunks (SR). Nach dem überraschenden Aus für das Ermittlerduo Maximilian Brückner und Gregor Weber hat der Sender den von der Insel Rügen stammenden Schauspieler Devid Striesow (38) als neuen Kommissar engagiert, wie der SR am Montag in Saarbrücken mitteilte. An seiner Seite soll die Saarbrücker Schauspielerin Elisabeth Brück, Jahrgang 1972, agieren.
Der Drehstart für den nächsten SR-«Tatort» ist für Sommer kommenden Jahres geplant. Die Rollennamen der beiden Kommissare stehen noch nicht fest. Gemeinsam mit Striesow und Brück solle das Drehbuch entwickelt werden, sagte ein SR-Sprecher. Einzelheiten würden Mitte Februar bei einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgegeben.
Ermittlerin drehte mit Andy Bausch
Striesow, der künftig den Kommissar spielt, ist seit 2005 in der ZDF-Krimireihe «Bella Block» an der Seite von Hannelore Hoger als Ermittler Jan Martensen zu sehen. Er spielte zudem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, etwa in «Die Fälscher», und hat bereits mehrere Darstellerpreise gewonnen.
Die Saarländerin Brück ist einem großen Publikum noch weitgehend unbekannt. Sie spielte in Filmen von Andy Bausch («Deepfrozen») und von Laura Schröder («Die Schatzritter») mit und war 2007 bereits in einem SR-Tatort mit Brückner und Weber zu sehen.
Regionalstolz verletzt?
Die ARD verabschiedet die beiden mit der Folge «Verschleppt» am 22. Januar 2012 nach sieben Ausgaben. Der SR hatte im September überraschend ihre Verträge nicht verlängert. Die Geschichte um den Bayern und den Saarländer sei nach fünf Jahren auserzählt. Die beiden Schauspieler hatten sich angesichts steigender Einschaltquoten «irritiert» gezeigt.
Über die Hintergründe war nur spekuliert worden. So hieß es, der Sender sei mit den schauspielerischen Leistungen der beiden nicht mehr zufrieden. In Diskussionsforen im Internet war angemerkt worden, der Saarländer Kommissar Franz Kappl werde mehr und mehr nur noch als Assistent des Bayern Stefan Deininger wahrgenommen. Dies sei nicht im Interesse des SR, der sein regionales Profil schärfen wolle.
Zum Vertragsabschluss mit Striesow und Brück erklärte SR-Intendant Thomas Kleist: «Ich bin sicher, dass es dem neuen Team hervorragend gelingen wird, den gewohnt spannenden Stoffen, die immer am Puls der Zeit spielen, Leben einzuhauchen und wir immer auch ein Stück Saarland in die Republik transportieren können.»
(L'essentiel Online/dpa)