LebensmittelGentechnik ist in Luxemburg wieder auf dem Vormarsch
LUXEMBURG - Fünf Prozent der im Vorjahr im Großherzogtum verkauften Lebensmittel enthielten gentechnisch verändertes Material. 2013 lag die Rate noch bei 3,1 Prozent.

2015 wird eine ähnliche Studie über gentechnisch veränderte Organismen in Nahrungsmitteln durchgeführt.
In Luxemburg fanden im Vorjahr wieder mehr gentechnisch veränderte Lebensmittel ihren Weg in die Geschäfte. Betrug der Anteil 2013 noch 3,1 Prozent, ist er im Vorjahr bereits auf fünf Prozent angewachsen. Die Zahlen gehen aus einer Kontrollkampagne, die das Gesundheitsministerium durchgeführt hat, hervor. Trotz dieses Anstiegs entsprach in der Stichprobe aber nur eines von 125 Produkten nicht den Zulassungskriterien.
Bei der betroffenen Charge handelt es sich um ein Maismehl-Produkt, in dem eine mehr als 0,9-prozentige Konzentration eines gentechnischen veränderten Organismus (GVO, Französisch: OGM) nachgewiesen werden konnte – gekennzeichnet war dies auf der Packung entgegen der europäischen Vorschrift allerdings nicht. Das Produkt wurde aus dem Handel genommen, um die Etikettierung zu überarbeiten. Eine Probe mit Sojasprossen wurde ebenfalls aufgrund der Verkaufsbezeichnung beanstandet. Im Anschluss an die Testergebnisse stellte sich heraus, dass es sich bei dem Produkt um Mungbohnen (und nicht um Sojasprossen) gehandelt habe.
Komplett reine Produkte nicht möglich
Was die weiteren «kontaminierten» Produkte betrifft, zeigte sich eine GOV-Konzentration von weniger als 0,9 Prozent. Unter diesem Niveau entfällt die Kennzeichnungspflicht, da sich geringe Spuren von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen in der Landwirtschaft aus technischen Gründen (Lagerung, unterschiedliches Saatgut, Erntetransport) nicht vermeiden lassen.
Der Anstieg um fast zwei Prozentpunkte lässt beim Gesundheitsministerium dennoch die Alarmglocken läuten. Die Behörde will daher weiter «eine strenge Politik bei der Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen» verfolgen, heißt es in einem Communiqué. Erwähnenswert ist, dass im Jahr 2013 verhältnismäßig wenige Probleme mit GVO aufgetreten sind. 2012 betrug die Rate 5,4 Prozent, 2010 7,6 Prozent und 4,8 Prozent in 2009.
(JD/L'essentiel)
Welche Produkte wurden untersucht?
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 124 Stichproben aus Kartoffeln, Kürbis, Soja, Reis und Mais untersucht. Eine Papaya aus Ghana wurde im Zuge der Einfuhrkontrolle analysiert.