Kampf gegen Abtreibungen – Gesetz lässt anynome Geburt weiterhin zu

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Kampf gegen AbtreibungenGesetz lässt anynome Geburt weiterhin zu

LUXEMBURG - Luxemburg könnte das letzte Land in Europa bleiben, in dem Frauen noch anonym entbinden können. Doch die Kritik an der Regelung nimmt zu.

Bleibt Luxemburg das letzte Land in Europa, in dem anynonyme Geburten noch möglich sind?

Bleibt Luxemburg das letzte Land in Europa, in dem anynonyme Geburten noch möglich sind?

DPA

Luxemburg könnte bald das letzte europäische Land sein, das anonyme Geburten erlaubt. In Frankreich hat Brigitte Baréges, die Abgeordnete der politischen Partei UMP, am 5. Dezember 2011 vorgeschlagen, anonyme Geburten per Gesetz zu verbieten.

In Luxemburg wurde das Gesetz über die anonyme Geburt 1975 eingeführt. Es sollte die Anzahl der Abtreibungen im Land reduzieren. Sechs bis zehn anonyme Geburten würden in Luxemburg jedes Jahr registriert, weiß Paul Kremer, Luxemburger Philosoph. Das entspricht 0,1 bis 0,2 Prozent der 6000 Geburten von 2010, so Kremer weiter. Doch das Gesetz hat auch seine Schwachstellen.

Späterer Kontakt der Mutter zum Kind

So kritisiert Kremer, dass weder die Mutter noch das Kind sich nie wieder sehen können, weil der Zugriff auf persönliche Daten verboten ist: «Wir brauchen ein etwas milderes Gesetz. Ein Gesetz, das dem Kind erlaubt, seine Mutter wieder zu finden», meint Kremer.

Jacques Arendt, der als Frauenarzt an der Entbindungsstation in Luxemburg-Stadt arbeitet, sieht dies anders: «Ich empfehle den Müttern, die anonym entbinden, die Möglichkeit offen zu halten, einen späteren Kontakt zum Kind zu haben. Zum Beispiel indem sie ihm einen Brief schreiben.»

Was denken Sie? Soll das Gesetz weiterhin in Luxemburg exisitieren oder sollte es abgeschafft werden? Sagen Sie uns Ihre Meinung!

L'essentiel Online/Chloé Murat

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