Fußball-SkandalGesperrter Platini will nicht bei Fifa-Wahl antreten
Er hat keine andere Wahl: Der suspendierte Uefa-Boss Michel Platini verzichtet auf die Kandidatur als Präsident des Weltverbandes.

ARCHIV - Photo dated 28 August 2015 shows UEFA President Michel Platini before the draw ceremony for the UEFA Europa League group stage at Grimaldi Forum in in Monte Carlo, Monaco. EPA/GUILLAUME HORCAJUELO (zu dpa �AP: Gesperrter Platini will nicht bei FIFA-Wahl antreten � vom 07.01.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Am 26. Februar wird in Zürich der neue Fifa-Präsident gewählt. Nicht mehr auf der Kandidatenliste stehen wird der Name von Michel Platini. Der Ende Dezember von der Ethikkommission für acht Jahre gesperrt Franzose sagte gegenüber der «AP», dass er gegen die Sperre kämpfen werde, die Zeit bis zur Wahl aber nicht ausreiche.
Platini war im Dezember von der Fifa-Ethikkommission für acht Jahre von sämtlichen Aktivitäten im Fußball ausgeschlossen worden. Er werde sich nun voll und ganz auf seine Verteidigung konzentrieren, erklärte der Franzose, der bereits angekündigt hatte, den Fall vor den Sportgerichtshof CAS zu bringen.
«Es sieht nicht sehr gut aus»
Für Platini wäre der Weg ins Präsidentenamt sehr lang gewesen. Er hätte zunächst von den Vorwürfen freigesprochen und dann überhaupt von der zuständigen Kommission zur Wahl zugelassen werden müssen. «Es sieht nicht sehr gut aus», sagte Platini ironisch im Gespräch mit «L'Equipe».
Ominöse Millionen-Zahlung
Platini war zunächst der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge von Sepp Blatter gewesen. Ein Zahlung von Blatter an Platini über zwei Millionen Franken aus dem Jahr 2011 wurde dem früheren Weltklasse-Fußballer aber zum Verhängnis. Nach Darstellung der beiden hat sie auf einem mündlichen Vertrag basiert, als Salär für ein Beratermandat von Platini bei der Fifa zwischen 1999 und 2002.
Die Fifa-Ankläger sahen es anders. Die rechtssprechende Kammer der Ethikkommission warf den beiden fehlende Loyalität zur Fifa, Annahme und Gewährung von Geschenken und sonstigen Vorteilen, Interessenskonflikte und Amtsmissbrauch vor.
(L'essentiel/als/sda)