SeraingGewerkschafter bei ArcelorMittal ausspioniert?
Laut Medienberichten sollen Gewerkschaftsmitglieder im belgischen Seraing über Jahre heimlich gefilmt worden sein. Eine Untersuchung läuft.

Seit 2008 sollen Gewerkschafter bei ArcelorMittal in Lüttich heimlich gefilmt worden sein. Die FGTB spricht von Verletzung der Arbeits- und Privatrechte der Gewerkschaftsmitglieder und hat Anzeige erstattet.
Gewerkschafter von ArcelorMittal in Belgien sollen während der vergangenen vier Jahre heimlich ausspioniert worden sein, wie RTL.be am Freitagmorgen berichtet. Die Betriebsleitung im belgischen Seraing bei Lüttich bestreitet die Vorwürfe, aber die Gewerkschafter legen Beweise vor und wollen Anzeige erstatten.
Laut Vertretern der Gewerkschaft FGTB besitze man Videoaufzeichnungen von Gewerkschaftssitzungen, die 2008 ohne ihr Wissen aufgezeichnet worden seien. Bereits vor zwei Monaten habe man einen Sicherheitsbeamten des Stahlriesen dabei erwischt, wie er mit einer als Kugelschreiber getarnten Mini-Kamera Gewerkschafter filmen wollte.
Direktion bestreitet, Auftraggeber zu sein
Die Betriebsleitung von ArcelorMittal in Seraing bei Lüttich hat die Vorwürfe der Gewerkschaft formell zurückgewiesen. Man habe niemals einen Überwachungsauftrag erteilt, gehe aber den Vorwürfen bezüglich der Aktivitäten des Sicherheitsdienstes nach. Neben einem internen Audit werde es auch eine Untersuchung durch Beamten des belgischen Innenministeriums geben.
Die FGTB spricht von Verletzung der Arbeits- und Privatrechte der Gewerkschaftsmitglieder und hat Anzeige erstattet. Falls sich die Vorwürfe bewahrheiten sollten, drohen den Verantwortlichen der Überwachungsaktion strafrechtliche Konsequenzen.
(L'essentiel Online/mth)