Berlin-KreuzbergGingen Berliner Polizisten zu brutal vor?
Die Berliner Polizei muss wegen ihres Vorgehens am Görlitzer Park Kritik einstecken: Bei einer Demo sollen Beamte übermäßig hart gegen einen Mann vorgegangen sein.

«Ausweis her!» rufen die Polizisten in einem im Internet veröffentlichten Video (siehe unten). Dann drängen drei Beamte einen jungen Mann zur Seite und werfen ihn nach einem kurzen Handgemenge zu Boden. Der Mann versucht zwar noch mehrmals, sich wieder aufzurappeln. Mehrere Beamte drücken ihn jedoch mit ihrem Körpergewicht runter, einer presst ihm zudem sein Knie in den Nacken, bis sich der 22-Jährige kaum noch bewegen kann.
Das heftige Vorgehen der Beamten gegen den Mann am Samstag, 5. Juli gegen 18 Uhr wird nun im Internet breit diskutiert und harsch kritisiert.
Sechs Polizisten verletzt
Nach Darstellung der Polizei stellte sich der 22-Jährige den Polizeibeamten mehrfach in den Weg und störte sie bei der Arbeit. «Er verhinderte, dass die Beteiligten einer Schlägerei ermittelt werden konnten», erklärte ein Polizeisprecher. Nachdem sich der Mann mehrfach geweigert hatte, den Platz zu verlassen, wollten die Polizisten ihn einer Identitätsprüfung unterziehen. Er weigerte sich aber, seinen Ausweis zu zeigen, worauf die Situation eskalierte.
Beim Einsatz wurden sechs Polizisten verletzt. Denn als die Beamten die Situation klären wollten, mischten sich mehrere Personen ein, die zuvor an der Demonstration «Bleiberecht für alle Flüchtlinge» teilgenommen hatten. Im Video ist zu sehen, dass es turbulent zu- und herging. So wurde mindestens ein Fahrrad gegen die Polizeibeamten geschleudert. Die Polizei spricht außerdem davon, dass Beamte gebissen, bespuckt und mit Pfefferspray attackiert worden sind.
(L'essentiel/ale)