Seilbahnunglück mit 14 OpfernGondelabsturz in Italien - Gericht hebt Hausarrest-Anordnung auf
Das höchste Gericht Italiens hat im Fall der im Mai 2021 abgestürzten Seilbahn mit 14 Toten am Monte Mottarone die Hausarrest-Anordnung für zwei Verdächtige aufgehoben. Betroffen seien der Inhaber der Betreibergesellschaft und der für die Sicherheit zuständige Betriebsleiter, wie mehrere Medien am Dienstag berichteten.

Ein Absperrband ist um die Trümmer einer Seilbahngondel gespannt, nachdem diese am norditalienischen Monte Mottarone abgestürzt ist.
Die Richter hätten die Entscheidung aus der Vorinstanz in Turin annulliert und den dortigen Behörden die Fälle wieder für eine Neubewertung zurückgegeben. Eine Erklärung dafür lag demnach zunächst nicht vor, wird aber noch erwartet.
Die ermittelnde Staatsanwältin Olimpia Bossi hielt nach der Entscheidung das Indizien-Bild weiter für stimmig, wie sie der Nachrichtenagentur Adnkronos sagte. Sie hatte kurz nach dem Unglück westlich des Lago Maggiore am 23. Mai drei Verdächtige festgesetzt. Nach drei Tagen kamen der Inhaber und der Betriebsleiter auf Anordnung der Ermittlungsrichterin wieder frei. Gegen diese Entscheidung legte Bossi schließlich im Oktober 2021 erfolgreich Berufung in Turin ein.
Das Unglück jährt sich bald zum ersten Mal
Bei dem Absturz damals am Pfingstsonntag verloren 14 Menschen ihr Leben. Kurz vor der Bergstation riss aus bislang ungeklärter Ursache das Zugseil. Die Gondel rauschte talwärts und zerschellte an einem bewaldeten Hang. Notbremsen, die in solchen Fällen am Tragseil gegriffen hätten, um den Absturz zu verhindern, waren mit einer Gabel blockiert. Nur ein kleiner Junge aus Israel namens Eitan überlebte das Unglück. Um das Kind entbrannte danach ein monatelanger Sorgerechtsstreit zwischen Verwandten in Italien und Israel.
Die Gondel lag noch Monate nach dem Unfall an der Unglücksstelle bis sie Anfang November in Einzelteilen abtransportiert wurde. Die Ermittlungen zogen sich in die Länge. Für den 30. Juni wird laut Adnkronos das Gutachten erwartet. «In Kürze haben wir einen schlimmen Jahrestag. Hoffen wir, dass der Zeitrahmen für das Gutachten eingehalten wird», sagte Bossi.