Konkurrenz für FacebookGoogle+ bald mit 50 Millionen Nutzern
Googles soziales Netzwerk soll nach inoffiziellen Schätzungen drei Monate nach dem Start die 50-Millionen-Grenze knacken. Facebook brauchte dafür dreieinhalb Jahre.

Noch ist der Rivale Facebook rund 16 Mal grösser als Google+.
Googles neues soziales Netzwerk soll nach drei Monaten 50 Millionen Nutzer haben. Facebook brauchte für diese Marke dreieinhalb Jahre. Dies hat Paul Allen, Chef von familylink.com, berechnet. «Seit Google das soziale Netzwerk vor wenigen Tagen frei zugänglich gemacht hat, explodieren die Nutzerzahlen», schreibt Allen auf Google+. Glaubt man den Schätzungen, die anhand der Familiennamen der Google-Plus-Mitglieder entstehen, melden sich seit letzter Woche täglich Millionen neuer User an.
Während der dreimonatigen Testphase ist die Nutzerzahl zuletzt anscheinend nur moderat gewachsen. So schätzte Allen die Mitgliederzahl am 9. September auf 28,7 Millionen. Für den 20. September, an diesem Tag wurde Google+ für die Öffentlichkeit frei zugänglich, zeigte Allens Modell knapp 30 Millionen User. Drei Tage später stieg die Zahl auf 37,8 Millionen Nutzer. Inklusive der Profil-Namen, die nicht mitgezählt wurden, weil die Zeichen nicht zum lateinischen Alphabet gehören, ging Allen am Freitag von gegenwärtig rund 43,4 Millionen Nutzern aus. In der laufenden Woche dürfte Google+ somit die 50-Millionen-Grenze knacken.
Offizielle Angaben, wie viele Personen das Netzwerk aktuell aktiv nutzen, hat das Unternehmen nicht gemacht. Im Juli gab Google-CEO Larry Page an, dass über zehn Millionen Menschen Google+ nutzen.
Facebook ist 16 Mal grösser
Treffen die Berechnungen ins Schwarze, wäre Google+ das mit Abstand schnellstwachsende soziale Netzwerk. Dennoch ist es im Vergleich zu Facebook ein Zwerg. Auf Mark Zuckerbergs sozialem Netzwerk sollen sich bereits 800 Millionen Nutzer tummeln, wie der Firmenchef letzte Woche sagte.
Der Facebook-Gründer hat am vergangenen Donnerstag eine Reihe grosser Änderungen auf seiner Social-Media-Plattform angekündigt. So sollen die Nutzer künftig direkt auf Facebook Musik hören, Filme schauen, Nachrichten lesen und diese Inhalte mit ihren Freunden tauschen. Zusätzlich wird eine sogenannte Timeline alle wichtigen Momente im Leben eines jeden Facebook-Mitglieds chronologisch darstellen (L'essentiel Online berichtete).
Ob die neuen Funktionen die Massen begeistern, muss sich zeigen. In einer Umfrage des bekannten Social-Media-Blogs mashable.com äussersten sich 72 Prozent negativ zum «neuen» Facebook.
Das Facebook-Design galt bereits in der Vergangenheit als überladen und unübersichtlich, insbesondere im Vergleich zur schlichten Oberfläche von Google+. Google habe in den letzten Jahren eine aussergewöhnliche Disziplin gezeigt, das minimalistische Design der Google-Suchmaschine übersichtlich zu behalten, schreibt Allen. Während Facebook Teile seiner Mitglieder mit den häufigen Änderungen zu nerven begann, sind von Google künftig nur kleine, schrittweise Änderungen zu erwarten.
L'essentiel Online /
(owi)