Verkehr in Luxemburg – Gratis-ÖPNV macht das Pendeln für einige teurer

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Verkehr in LuxemburgGratis-ÖPNV macht das Pendeln für einige teurer

LUXEMBURG – Ab dem 1. März ist der öffentliche Nahverkehr in Luxemburg kostenlos. Mancher, der mit dem Bus die Grenze überquert, muss dann tiefer in die Tasche greifen.

Buspendler aus dem Grenzgebiet profitieren nicht immer vom Gratis-Nahverkehr.

Buspendler aus dem Grenzgebiet profitieren nicht immer vom Gratis-Nahverkehr.

Ab dem 1. März ist der öffentliche Nahverkehr in Luxemburg kostenlos. Auch Pendler brauchen dann kein Ticket mehr für Bus, Bahn und Tram im Land. Die Umstellung soll Anreize schaffen, künftig mit den Öffentlichen statt mit dem Auto zu fahren und so die Straßen entlasten. Wie ginge das besser als mit finanziellen Anreizen? Doch nicht jeder wird vom Gratis-Nahverkehr profitieren. Die Gestalter der Verkehrsrevolution haben mindestens eine Gruppe übersehen: die Buspendler.

Bisher hatte Luxemburg eine etwa fünf Kilometer breite Tarif-Pufferzone hinter der Grenze. Fuhren Bewohner aus den Gemeinden Perl, Nennig und Irrel in Deutschland sowie aus Longwy und Mont-Saint-Martin in Frankreich in das Großherzogtum, bezahlten sie den Luxemburger Tarif – also zwei Euro pro Einzelfahrt und vier Euro für ein Tagesticket. Das ändert sich nun.

Veränderte Tarifzone

Der kostenlose ÖPNV gilt «ausschließlich für das Luxemburger Nationalgebiet», erklärt Dany Frank, Sprecherin des Mobilitätsministeriums gegenüber L'essentiel. Das bedeutet, ab dem 1. März befinden sich Bushaltestellen wie die in Perl in der «Regiozone 1» und nicht mehr in der «Nationalzone». Damit kostet der Fahrschein für ein Einzelticket dann drei Euro, statt zwei Euro.

In diesen Gemeinden leben nicht nur viele Pendler, sondern auch viele Luxemburger. Das weiß das Ministerium natürlich. Aber «wir brauchten eine klare Entscheidung», sagt Frank, «und wir haben uns für das nationale Territorium entschieden. Denn wenn man anfängt, Ausnahmen zu schaffen, hört man nicht mehr auf.»

(jg/L'essentiel)

Drei Ausnahmen

Nur die CFL-Stationen in Athus (Belgien), Audun-le-Tiche und Wolmerange-les-Mines (Frankreich) behalten den Status «bicéphal» bei. Hier verändern sich die Tarife nicht.

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