SaarlandGrenze zu Luxemburg bleibt trotz Corona offen
SAARBRÜCKEN – Trotz der steigenden Fallzahlen in Luxemburg hält der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans Grenzkontrollen zu Luxemburg für kein probates Mittel.

Grenzschließungen zu Luxemburg seien laut Hans kein probates Mittel mehr - trotz der steigenden Infektionszahlen im Großherzogtum.
Trotz gestiegener Corona-Infektionszahlen in Luxemburg hat sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans gegen Grenzkontrollen zum Großherzogtum ausgesprochen. «Maßnahmen an der Grenze sind für uns in diesem Fall kein probates Mittel. Als es im März zu Grenzkontrollen kam, standen wir vor einer völlig anderen Situation, in der es keine Testungen und Nachverfolgungen von Infektionsketten gab», teilte der CDU-Politiker am Dienstag mit.
Ähnlich äußerte sich Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD): «Wir werden keine erneuten Grenzschließungen machen, weder nach Frankreich noch nach Luxemburg. Die luxemburgische Regierung ist nicht Donald Trump, sie wird selbst die richtigen Maßnahmen treffen. Es zeigt aber, dass Vorsicht weiter das oberste Gebot bleibt.» Es sei immer klar gewesen, dass es zu neuen Fällen kommen könne. «Gut, dass die Fälle entdeckt werden, auch dank zahlreicher Tests.»
« Wichtig ist jetzt, dass für Grenzgänger Tests durchgeführt werden. »
Luxemburg teste «mehr als jedes andere europäische Land» und habe bereits vor zwei Wochen, als die Infektionszahlen angestiegen seien, entsprechende Maßnahmen eingeleitet. «Dieses Vorgehen unterstützen wir natürlich, und wir stehen in einem engen interregionalen Austausch mit unseren Partnern», betonte Hans. Eine Task Force tausche sich permanent zu Fallzahlen und medizinischen Gütern aus und entwickele ein Konzept zur grenzüberschreitenden Pandemiebekämpfung.
«Wichtig ist jetzt, dass jetzt für die Grenzgängerinnen und Grenzgänger Tests durchgeführt werden, um optimalen Schutz zu gewährleisten», unterstrich der saarländische Ministerpräsident. In den vergangenen Monaten der Pandemie seien Strategien entwickelt worden, um sich genau auf eine solche Situation vorzubereiten.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich für den Fall ansteigender Covid-19-Zahlen gegen neue Grenzkontrollen zu den Nachbarländern ausgesprochen. Man habe mit den im Frühjahr zeitweise eingeführten Grenzkontrollen «nicht die besten Erfahrungen gemacht», sagte er am Montag im Innenausschuss des Europaparlaments.
(L'essentiel/dpa)