Nach Raketen-Drohung: Griechenland wirft Erdogan «nordkoreanische Attitüden» vor

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Nach Raketen-DrohungGriechenland wirft Erdogan «nordkoreanische Attitüden» vor

Der türkische Präsident drohte damit, eines Nachts griechische Inseln zu überfallen, und zuletzt sogar mit einem Raketenangriff auf Athen. Die griechische Regierung verurteilt die Drohungen scharf. 

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Der griechische Außenminister Nikos Dendias warf Recep Tayyip Erdogan «nordkoreanische Attitüden» vor. 

Der griechische Außenminister Nikos Dendias warf Recep Tayyip Erdogan «nordkoreanische Attitüden» vor. 

AFP
Im Streit um Inseln im östlichen Mittelmeer hatte Erdogan Griechenland erneut gedroht. 

Im Streit um Inseln im östlichen Mittelmeer hatte Erdogan Griechenland erneut gedroht. 

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Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es seit Jahrzehnten eine Reihe verschiedener Streitpunkte. Ankara lehnt etwa eine griechische Militärpräsenz auf den Inseln in der Ost-Ägäis ab. Griechenland will sie gegen einen potenziellen Angriff der Türkei verteidigen.

Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es seit Jahrzehnten eine Reihe verschiedener Streitpunkte. Ankara lehnt etwa eine griechische Militärpräsenz auf den Inseln in der Ost-Ägäis ab. Griechenland will sie gegen einen potenziellen Angriff der Türkei verteidigen.

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Griechenland hat eine indirekte Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Raketen auf Athen abzufeuern, scharf verurteilt. Für ein Nato-Mitgliedsland sei es völlig inakzeptabel, solche Drohungen gegen einen Bündnispartner auszustoßen, sagte der griechische Außenminister Nikos Dendias am Montag bei der Ankunft zu einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. «Nordkoreanische Attitüden können und dürfen nicht Eingang in das Nordatlantische Bündnis finden.»

Vor dem Hintergrund eines Streits um Inseln im östlichen Mittelmeer hatte Erdogan am Wochenende in der Stadt Samsun gesagt, die von der Türkei entwickelte Rakete «Tayfun» bereite den Griechen Sorge. «Sie sagen, sie kann Athen treffen», sagte Erdogan. «Natürlich wird sie das.» Die Griechen sollten Ruhe geben und nicht versuchen, auf den Inseln Waffen zu stationieren. In einem solchen Fall müsste ein Land wie die Türkei etwas unternehmen, sagte Erdogan.

«Wir könnten plötzlich eines Nachts kommen»

Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es seit Jahrzehnten eine Reihe verschiedener Streitpunkte. Ankara lehnt etwa eine griechische Militärpräsenz auf den Inseln in der Ost-Ägäis ab. Griechenland will sie gegen einen potenziellen Angriff der Türkei verteidigen. Zuletzt wurde die Rhetorik aus Ankara schärfer. Erdogan drohte etwa mit den Worten: «Wir könnten plötzlich eines Nachts kommen.»

Der griechische Regierungssprecher Giannis Oikonomou sagte, nur weil Erdogan Irrationales und Ungerechtes wiederhole, werde es dadurch nicht rational und gerecht. «Herr Erdogan muss genau wissen, dass unser Land weder terrorisiert noch eingeschüchtert werden kann.»

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar warf seinerseits Griechenland vor, Spannungen zu schüren, durch «unvernünftige, unlogische und ungesetzliche Forderungen und Behauptungen sowie durch andauernde provokative Handlungen und aggressive Rhetorik». Akar bezog sich offenbar auf türkische Berichte, wonach griechische Soldaten und Waffen auf den Inseln in der Ägäis stationiert worden sein sollen, obwohl diese nach Abkommen mit der Türkei nicht militarisiert werden dürfen. 

(dpa/fis)

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