Auf StaatsbesuchGroßherzog Henri zu Gast bei Angela Merkel
Am zweiten Tag auf Staatsvisite in Berlin hat Großherzog Henri am Morgen Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen. Anschließend ging's nach Potsdam.

Großherzog Henri von Luxemburg hat am Dienstag seinen Staatsbesuch in Deutschland fortgesetzt. Er wurde am Morgen zunächst von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin empfangen. Mit ihr führte der Großherzog ein vertrauliches Gespräch, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Einzelheiten wurden nicht genannt. Als Themen waren Europa-Fragen sowie die Beziehungen Deutschlands zu Luxemburg angekündigt worden.
In Potsdam wurde der Großherzog anschließend an der Glienicker Brücke, zu Zeiten des «Kalten Kriegs» Schauplatz des Austauschs von Agenten, vom brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck empfangen. Auf seinem Programm stand ein Besuch des Instituts für Klimaforschung.
Doch mit dem Ausflug nach Potsdam nicht genug: Großherzog Henri und sein Sohn Guillaume planten am Dienstag in Berlin ein Arbeitsessen mit Finanzminister Wolfgang Schäuble. Mit dabei sollten auch der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden und Wirtschaftsminister Etienne Schneider sein. Frieden und Schäuble führten Gespräche zur Zukunft Europas und der Eurozone.
Bilaterale Gespräche
Außenminister Jean Asselborn und sein Kollege Guido Westerwelle sprachen im Auswärtigen Amt über die Beziehungen beider Länder, aber auch über die großen aktuellen Themen in der Außenpolitik, unter anderem über Syrien. Jede Infragestellung des Schengenvertrags sein «ein Schritt rückwärts», erklärten sie. Es sei unumgänglich, die Wirtschaft in der EU anzukurbeln und Jobs zu schaffen.
Die Zusammenarbeit in Sachen Energie, vor allem in der Großregion, war Thema eines Gesprächs zwischen Etienne Schneider und dem Wirtschafts-Staatssekretär Stefan Kapferer.
Anlässlich des Staatsbesuchs ist im Deutschen Historische Museum in Berlin von Mittwoch an die Ausstellung «Die Silberkammer der Luxemburger Dynastie» zu sehen (siehe Infobox). Zur Eröffnung am Dienstagabend hatte sich auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck angesagt, der am Montagabend ein Staatsbankett für Henri gegeben hatte. Es ist der erste Staatsbesuch eines luxemburgischen Staatsoberhaupts seit der Reise des Großherzogs Jean nach Deutschland im Jahr 1977.
(L'essentiel Online/dpa)
Luxemburgs Schätze zur Ausstellung in Berlin
Im Deutschen Historischen Museum in Berlin ist von Mittwoch an «Die Silberkammer der Luxemburger Dynastie» zu sehen. Darunter sind Silbergefäße, Toiletten-Utensilien, Kandelaber und andere Gold- und Silberschmiedearbeiten. Viele der Schätze würden zum ersten Mal öffentlich präsentiert. Die Schau sei eine Premiere, weil die Silberkammer noch nie in ihrer Gesamtheit ausgestellt worden sei, teilte das Museum mit. Jede einzelne der Goldschmiedearbeiten sei Zeuge der jeweiligen Epoche, zu der sie geschaffen, verschenkt oder vererbt worden sei.