Champions LeagueGroßkreutz will «Poldi tunneln»
BVB-Rückkehrer Shinji Kagawa ist nur drei Tage nach seinem gefeierten Comeback erneut gefordert. Derweil spuckt Weltmeister Kevin Großkreutz große Töne.

Dortmund hofft auf die nächste Kagawa-Show - und das beim Rendezvous der Fußball-Weltmeister. Nur drei Tage nach seinem bestaunten Comeback gegen Freiburg steht BVB-Rückkehrer Shinji Kagawa erneut im Rampenlicht. Nicht nur deshalb birgt das Duell mit dem Dauergegner FC Arsenal in der Champions League jede Menge Brisanz. Parallel spielt Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen beim AS Monaco. Im Idealfall könnten am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) in Dortmund sieben Profis auf dem Platz stehen, die beim WM-Triumph der DFB-Elf in Brasilien dabei waren.
Kevin Großkreutz nutzte die Gunst der Stunde zu einer kämpferischen Grußbotschaft an einen seiner Kollegen aus der Nationalmannschaft: «Der Poldi kann sich auf was gefasst machen. Ich werde ihn tunneln.» Mit den Arsenal-Legionären Lukas Podolski, Per Mertesacker und Mesut Özil sowie den Dortmundern Großkreutz, Erik Durm, Matthias Ginter und Roman Weidenfeller wird die Partie zum Stelldichein der Weltmeister.
Poldi bietet Döner an
Podolski hingegen will sich von Großkreutz auf keinen Fall tunneln lassen. «Kevin hat gar nicht die Technik, mir einen Beinschuss zu verpassen. Wenn, dann wäre es Zufall», sagte der Arsenal-Fußballer der Bild-Zeitung. Sollte es tatsächlich zu diesem kleinen Kunststück kommen, will Podolski seinem Kumpel einen Döner spendieren.
Viel spricht dafür, dass mit Ausnahme von Podolski und Ginter alle zur jeweiligen Startelf gehören. Für die meisten ist es ein Déjà-vu-Erlebnis: Schließlich treffen beide Teams in der Gruppenphase zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielzeiten aufeinander. «Das sind mittlerweile ja alte Kollegen», scherzte Innenverteidiger Neven Subotic. Ähnlich humorvoll kommentierte Arsenal-Coach Arsene Wenger das erneute Auseinandertreffen: «Die Dortmunder kennen wir ganz gut. Wir spielen ja jedes Jahr gegen sie.»
Duell schon 2013
Zwar lag die Borussia zumindest am Ende Vorrunde 2013 knapp vor Arsenal, konnte aber seit dem 30. Oktober 2002 kein Heimspiel mehr gegen den derzeitigen Tabellen-Siebten der Premier League gewinnen. Kagawa soll helfen, diese bescheidene Bilanz aufzubessern. Dem nach zweijähriger Leidenzeit in Manchester ausgemusterten Regisseur bietet sich die Chance, seine Skeptiker im Mutterland des Fußballs von seinen Qualitäten zu überzeugen. Der gegen Freiburg in der 64. Minute völlig entkräftet ausgewechselte Reus-Ersatz sprühte am nächsten Tag wieder vor Tatendrang: «Alles ok, ich bin fit für Arsenal», gab er via «Bild» bekannt.
Allerdings absolvierte der Japaner - genau wie sein Teamgefährte Milos Jojic - am Montag nur Lauftraining. «Shinji hatte noch ein paar Probleme, deshalb haben wir ihn nur ein paar Runden drehen lassen. Wir wollten keine Belastungsreize setzen», sagte Jürgen Klopp. Er hofft nun auf eine schnelle Regeneration von Kagawa. Gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner erwartet der Fußball-Lehrer ein enges Spiel: «Die Champions League geht gleich richtig los. Das wird ein hartes Stück Arbeit.»
Klopps Verletztenmisere
Alle wissen: So leicht wie zuletzt gegen Augsburg (3:2) und Freiburg (3:1) wird es gegen den FC Arsenal kaum werden. Doch vor den beiden Auswärtsspielen des Revierclubs beim RSC Anderlecht (1. Oktober) und in Istanbul (22. Oktober) sollen die ersten Punkte verbucht werden.
Auf die Rückkehr verletzter Profis kann Klopp nicht hoffen. Für Weltmeister Mats Hummels, der erst am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigt, kommt die Partie nach eigenem Bekunden noch zu früh: «Wir wollen einen guten Start, wir wollen einen Heimsieg. Ich werde auf der Tribüne mitfiebern.» Darüber hinaus müssen sich Marco Reus, Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan, Nuri Sahin, Oliver Kirch und Dong-Won Ji mit der Zuschauerrolle begnügen.
Arsenal im Aufwärtstrend
Wie beim BVB ging es auch beim FC Arsenal sportlich zuletzt aufwärts. Das 2:2 gegen Meister Manchester City am Wochenende werteten die Profis von Coach Wenger als Mutmacher. Bei allem Respekt vor der Borussia rechnen sie sich gute Chancen aus, die Hürde ähnlich erfolgreich zu meistern wie beim 1:0 im Vorjahr. Abwehrchef Mertesacker geht mit einem guten Gefühl in die Partie: «Wir haben in der vergangenen Saison dort gewonnen. Das wollen wir wieder erreichen.»
Allerdings plagen die Engländer Personalprobleme in der Defensive. Das Fehlen von Mathieu Debuchy und von Nache Monreal zwingen Wenger zu Umstellungen. Zudem klagte der als Ersatz vorgesehene Calum Chambers zuletzt über Oberschenkelprobleme. Über seinen Einsatz soll kurzfristig entschieden werden.
(L'essentiel/dpa)
Champions League, Spielplan
Gruppe A
Dienstag, 20.45 Uhr:
Olympiakos Piräus - Atlético Madrid
Juventus Turin - Malmö FF
Gruppe B
Dienstag, 20.45 Uhr:
FC Liverpool - Ludogorets Razgrad
Real Madrid - FC Basel
Gruppe C
Dienstag, 20.45 Uhr:
AS Monaco - Bayer Leverkusen
Benfica Lissabon - Zenit St. Petersburg
Gruppe D
Dienstag, 20.45 Uhr:
Galatasaray Istanbul - RSC Anderlecht
Borussia Dortmund - FC Arsenal
Gruppe E
Mittwoch, 20.45 Uhr:
AS Rom - ZSKA Moskau
Bayern München - Manchester City
Gruppe F
Mittwoch, 20.45 Uhr:
FC Barcelona - APOEL Nikosia
Ajax Amsterdam - Paris St. Germain
Gruppe G
Mittwoch, 20.45 Uhr:
FC Chelsea - FC Schalke 04
NK Maribor - Sporting Lissabon
Gruppe H
Mittwoch, 20.45 Uhr:
FC Porto - BATE Borissow
Athletic Bilbao - Schachtjor Donezk
Modus: Gruppen-1. und 2. im Achtelfinale, 3. in der Europa League/1/16-Finale (dpa)