Dehnungsstreifen und NarbenH&M verzichtet bei Fotos auf Retusche
Die Body-Positivity-Bewegung hat die Großen der Fashion-Industrie erreicht. Der Modegigant H&M zeigt seine Models neuerdings schön unperfekt.

Wer durch die aktuelle Bademode-Kollektion des Online-Stores von H&M stöbert, dürfte eine kleine Sensation entdecken: Auf Dutzenden Bildern sehen wir neuerdings Hintern mit Schwangerschaftsstreifen. Und bei genauerem Hinschauen gibts weitere Makel zu sehen, die sonst aus Werbebildern wegretuschiert werden: Haarige Arme, eine Narbe mitten auf der Stirn – auch Models sind eben nicht perfekt.
Auf Retusche hat der Modegigant offenbar ganz bewusst verzichtet. Und die Frauen lieben es: «Vielen Dank H&M, dass ihr Dehnungsstreifen, Hip Dips, Love Handles usw. auf euren Bademode-Fotos lasst», schreibt eine Kundin. «Die Fotos nicht zu bearbeiten hilft uns, uns nicht mit unrealistischen Körpermaßstäben zu vergleichen und uns normal zu fühlen.»
Kein Kommentar
H&M selbst mag aber nicht über Gutes sprechen: Die britische «Daily Mail» hat nach einem Statement zur neuen Bildbearbeitungsdevise gefragt – vergeblich.
Weitere Moderiesen haben es schon vorgemacht: Auch Asos und Missguided haben dem Photoshop-Wahn abgeschworen und setzen heute mehr auf die ungeschminkte Wahrheit statt auf perfekt retuschierte Fotos.
(L'essentiel/kfi)