UmfrageHälfte der Bürger hält Regierung für inkompetent
LUXEMBURG - Fast die Hälfte der Menschen in Luxemburg denkt, dass die Regierung die Lage nicht mehr im Griff hat. Das geht aus einer Umfrage hervor.

Können diese Menschen das Land auf die Zukunft vorbereiten? Das hat das Tageblatt die Luxemburger gefragt.
48,5 Prozent der Menschen in Luxemburg sind der Meinung, dass die Regierung Bettel nicht mehr in der Lage ist, das Land auf die Zukunft vorzubereiten. Das geht aus einer Umfrage des Tageblatts hervor. Bereits gestern hatte die Zeitung eine Umfrage veröffentlicht, nach der sich zwei Drittel der Menschen im Großherzogtum mit der Regierung unzufrieden zeigten. Premierminister Xavier Bettel reagiert daraufhin mit einer Kampfansage: «Diese Regierung ist nicht dazu da, um Liebling der Umfragen zu sein», erklärte er.
Die Menschen scheinen Bettel und seinen Kollegen aber auch immer weniger zuzutrauen, die Probleme Luxemburgs zu lösen. 806 Einwohner hat das Tageblatt jeweils vor und nach der Vorstellung des Haushalts 2015 nach ihrer Meinung gefragt: «Ist die Regierung in der Lage, das Land auf die Zukunft vorzubereiten?» Vor der Haushaltsvorstellung fiel die Ablehnung geringer aus: Zwar waren 45,2 Prozent der Männer und 34,7 Prozent der Frauen schon dann der Meinung, dass die Regierung die Lage nicht im Griff hat.
Das Kabinett bekam aber auch Zustimmung - 33,1 Prozent der Männer und 35,8 Prozent der Frauen vertrauten der Regierung. Dieser Wert ist gesunden: Auf 31,8 Prozent bei den Männern und 29,9 Prozent bei den Frauen. Insgesamt glauben noch 30,9 Prozent der Menschen an Bettel und Co. - gegenüber 43,5 Prozent vor der Bekanntgabe der Sparmaßnahmen am 14. Oktober.
Unentschlossene werden pessimistischer
Und besonders die Unentschlossenen scheinen sich auf die Seite der Pessimisten geschlagen zu haben: Bei den Frauen scheinen 7,5 Prozent von «Weiß nicht» auf «Nein, ich Glaube nicht an die Kompetenzen der Regierung» umgeschwenkt zu haben.
In einer Bevölkerungsgruppe schneiden Xavier Bettel und seine Minister übrigens immer noch gut ab: 52 Prozent Zustimmung kommen von den Besserverdienern, die 8000 Euro und mehr pro Monat in der Tasche haben.
(sen/L'essentiel)