Taifun auf Philippinen«Hagupit» schwächt sich ab – 21 Todesopfer
«Hagupit» tobt nur noch mit 150 km/h. Der abgeschwächte Sturm nähert sich nun der Hauptstadt Manila. Die Zahl der Toten steigt.

Wie die nationale Wetterbehörde am Montag mitteilte, tobte «Hagupit», der sich nun Manila nähert, zuletzt mit Windgeschwindigkeiten von 120 bis 150 Kilometern pro Stunde über die Mitte des Inselstaates. Den Philippinen genähert hatte er sich am Freitag mit Spitzengeschwindigkeiten von zeitweise bis zu 250 Kilometern in der Stunde. Über das Land hinein brach «Hagupit» am Samstag mit gewaltigen Sturmböen und heftigen Niederschlägen.
Begleitet von heftigen Regenfällen und starken Winden war der Taifun «Hagupit» am Sonntag über die Zentralphilippinen gezogen. Vielerorts kam es zu Stromausfällen, zahlreiche Bäume und Elektroleitungen stürzten um. Drei Menschen, darunter ein Baby, kamen ums Leben, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Der Sturm schwächte sich zwar ab, könnte aber dennoch für weitere Schäden sorgen, bevor er am Dienstag ins Südchinesische Meer abzieht.
Mehr als 1,2 Millionen Menschen waren auf der Flucht vor dem Taifun. Sie wurden in mehr als 1500 Versorgungszentren im Landesinneren betreut. Die Vereinten Nationen sprachen von einer der weltweit größten Evakuierungen in Friedenszeiten.
Flutwellen von über vier Metern
Die Zahl der Todesopfer ist am Montagvormittag auf 21 gestiegen. Allein 18 Tote habe es auf der östlichen Insel Samar gegeben, wo der Sturm am Samstag auf Land getroffen war, teilte das Rote Kreuz am Montag mit.
Zuvor hatte der zwischenzeitlich herabgestufte Taifun bereits mit Starkwinden und schweren Regenfällen am Samstag den Osten der Inselgruppe erreicht und zahlreiche Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt. Der Taifun traf auch erneut die Gebiete, die bereits vor gut einem Jahr von einem Wirbelsturm ähnlicher Stärke heimgesucht wurde.
«Hagupit» hatte sich zwar vor dem Auftreffen auf die Philippinen leicht abgeschwächt, er kann aber immer noch Flutwellen von über vier Metern auslösen. Fluggesellschaften sagten mehr als 100 Flüge in den Süden und die Mitte der Philippinen ab. «Hagupit», was übersetzt Peitsche bedeutet, wird aber auf seinem Weg Richtung Norden und Nordwesten wohl kaum die Hauptstadt Manila treffen.
Die Region war bereits im November 2013 von einem Taifun getroffen worden. Der Taifun «Haiyan» damals hatte mehr als 7000 Menschen das Leben gekostet, vier Millionen flohen. Immer noch leben etwa 25.000 Menschen in Zelten und provisorischen Unterkünften.
(L'essentiel/sda)