Mehrwertsteuer-Erhöhung – Haushalte müssen 480 Euro mehr bezahlen

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Mehrwertsteuer-ErhöhungHaushalte müssen 480 Euro mehr bezahlen

LUXEMBURG - Die geplante Mehrwertsteuer-Erhöhung wird die Haushalte im Schnitt um 480 Euro pro Jahr zusätzlich belasten, wie eine neue Studie der CSL zeigt.

Jean-Claude Reding, Präsident der Angestelltenkammer, prangert die zusätzliche Belastung der Haushalte durch die Mehrwertsteuererhöhung an.

Jean-Claude Reding, Präsident der Angestelltenkammer, prangert die zusätzliche Belastung der Haushalte durch die Mehrwertsteuererhöhung an.

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Wie wird sich die geplante Mehrwertsteuererhöhung auf die Haushalte in Luxemburg auswirken? Mit dieser Frage hat sich eine neue Studie der Arbeitnehmerkammer auseinandergesetzt, die im Auftrag der CSL vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin durchgeführt wurde.

Demnach wird die zum Jahresende geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 15 auf 17 Prozent die Haushalte zusätzlich belasten: 480 Euro mehr müssen sie im Durchschnitt pro Jahr ausgeben. Genauer betrachtet, müssten die Haushalte mit schwachem Einkommen 290 Euro mehr berappen; für sie würden die Ausgaben um 0,9 steigen. Die Haushalte mit mittlerem Einkommen bezahlen zusätzlich 790 Euro pro Jahr und müssen eine Erhöhung ihrer Ausgaben um 0,6 Prozent hinnehmen.

Reding fordert «kompensatorische Maßnahmen»

Die Erhöhung der allgemeinen Mehrwertsteuer auf 17 Prozent, die Anhebung des ermäßigten Steuersatzes von sechs auf acht Prozent und des vorläufigen Steuersatzes («Taux parking») von derzeit 12 auf 14 Prozent sollen 87 Millionen Euro in die Staatskasse spülen. Die Angestelltenkammer hat deswegen andere Wege der Umsetzung der Fiskalreform analysiert und die daraus resultierende Belastung der Haushalte genauer unter die Lupe genommen. Als Alternativlösungen für die Mehrwertsteuererhöhung schlägt die CSL in ihrer Studie die Erhöhung der Bemessungsgrundlage für Steuern, eine Anhebung der Beitragsobergrenze für die Sozial- und Rentenversicherung sowie den Übergang zum sogenannten progressiven Beitragssatz.

«Wir können nicht die Erhöhung der Mehrwertsteuer ignorieren, weil die Einnahmen aus dem elektronischen Handel zum 1. Januar 2015 wegfallen werden», sagt CSL-Präsident Jean-Claude Reding. «Ich möchte, dass es kompensatorische Maßnahmen geben wird, vor allem von Steuerkrediten. Man soll nicht zulassen, dass die Erhöhung die Haushalte mit schwachem Einkommen noch mehr belastet.»

(L'essentiel mit lb/th)

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