Helge Busching: Lässt wichtigster Zeuge im Fall Maddie die Anklage platzen?

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Helge BuschingLässt wichtigster Zeuge im Fall Maddie die Anklage platzen?

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig will Christian Brückner wegen Entführung und Mord an Maddie McCann anklagen. Doch nun droht der Hauptbelastungszeuge Helge Busching, seine Aussage zurückzuziehen.

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Christian Brückner (45) ist im Oktober 2022 von der Staatsanwaltschaft Braunschweig angeklagt worden. 

Christian Brückner (45) ist im Oktober 2022 von der Staatsanwaltschaft Braunschweig angeklagt worden. 

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Ihm werden mehrere Vergewaltigungen und Sexualdelikte vorgeworfen. Auch im Fall um das Verschwinden von Maddie McCann wird gegen Brückner ermittelt. 

Ihm werden mehrere Vergewaltigungen und Sexualdelikte vorgeworfen. Auch im Fall um das Verschwinden von Maddie McCann wird gegen Brückner ermittelt. 

Reuters
Der Fall Maddie sorgte international für Schlagzeilen.

Der Fall Maddie sorgte international für Schlagzeilen.

AFP

«Sie hat nicht geschrien»: Dies soll der mutmaßliche Mörder der verschwundenen Maddie McCann seinem damaligen Kumpel Helge Busching 2008 in Spanien bei ein paar Bieren erzählt haben. Brückner habe damals klar durchblicken lassen, dass er mit dem Verschwinden des Mädchens aus der Ferienanlage in Praia do Luz zu tun habe. 2017 wandte sich der Kleinkriminelle Busching mit seinem Wissen an die britische Polizei. Als er 2020 gefragt wurde, was er von seinem ehemaligen Kumpel Brückner halte, sagt er nur ein Wort: «schuldig».

Die Anklage gegen den 45-jährigen Brückner stützt sich stark auf diese Aussagen. Doch nun droht Busching laut der britischen Sun, sie zurückzuziehen – und die Staatsanwaltschaft ihrer wichtigsten Waffen zu berauben. Laut internen Quellen aus der Justizbehörde «wackle» Busching und habe damit gedroht, seine Hilfe einzustellen und seine belastenden Berichte vor Gericht nicht zu wiederholen. Er habe damals von einer deutschen Zeitung «eine große Summe» Geld erhalten, um seine Anschuldigungen gegen Brückner zu wiederholen, und wolle nun «den Stecker ziehen». Dies zeige exemplarisch, «mit was für Leuten man es zu tun hat und ihre Glaubwürdigkeit als Zeugen», so die Quelle weiter.

«Zeugen sind der Wahrheit verpflichtet»

Hans Christian Wolters, Staatsanwalt der McCann-Untersuchung, sagte, er wisse nichts von Helge B.s mutmaßlichem Sinneswandel. Er beharrte aber darauf, dass dessen Aussage dennoch Gewicht habe: «Jeder, der etwas gesagt hat, muss sich daran messen lassen. Zeugen sind der Wahrheitspflicht unterworfen – sie müssen aussagen. So etwas kann man sich nicht einfach aussuchen.»

Die Drohungen von Helge B., aus dem Prozess auszusteigen, kamen kurz  nachdem bekannt wurde, dass Christian B. Bettelbriefe an seine Freunde geschrieben hat, in denen er sie bittet, ihn zu unterstützen, wenn er  dereinst vor Gericht steht.

(trx)

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