Erstmals gefilmtHighspeed-Video zeigt Blitzeinschlag in Haus
Drei Jahre mussten sich brasilianische Forscher gedulden, bis ihre Kameras vier Blitzeinschläge in ein gewöhnliches Haus einfangen konnten – eine Premiere.

Brasilianischen Wissenschaftlern sind erstmals Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von Blitzeinschlägen in ein gewöhnliches Haus gelungen. Bisher gab es solche Aufnahmen nur von sehr hohen Gebäuden. Ziel der Studie war es, mehr über die Wirkung von Einschlägen auf Gebäude zu erfahren, wie sie dicht aneinander gebaut in jeder Stadt stehen. Die Erkenntnisse sollen helfen, Blitzableiter, deren Konstruktion sich in den letzten 200 Jahren kaum verändert hat, zu verbessern.
Die Videos nahmen die Forscher mit zwei Schwarzweiß-Hochgeschwindigkeitskameras auf, die 40.000 beziehungsweise 70.000 Bilder pro Sekunde schießen. Sie waren während drei Jahren rund 200 Meter von zwei Gebäuden am Stadtrand von São Paulo platziert.
Gleißend helle Hauptentladung
Die eindrücklichste Aufnahme (siehe Video oben) zeigt anschaulich, wie sich die Vorentladungen aus einer Gewitterwolke mit rund 100 km/s nach unten ausbreiten. Während sie sich dem Boden nähern, steigen schwächere elektrische Entladungen, sogenannte Fangentladungen, von den Blitzableitern der beiden Gebäude auf. Als eine der aufsteigenden Fangentladungen auf eine Vorentladung trifft, kommt es zur gleißend hellen Hauptentladung.
Eine Zufallsaufnahme: Anfang Jahr wurde ebenfalls in São Paulo eine 25-jährige Frau am Strand von einem Blitz getroffen.
(L'essentiel/jcg)