Ashley Madison«Hinter dem Hacker-Angriff steckt eine Frau»
Nach dem Hacker-Angriff bei Seitensprungportal Ashley Madison ist noch immer unklar, wer hinter der Attacke steckt. John McAfee hat einen Verdacht.

Ein Mann ruft die südkoreanische Version von Ashley Madison auf.
Nach dem Datendiebstahl beim Seitensprungportal Ashley Madison leben dessen Nutzer mit der Angst, entlarvt zu werden – auch Luxemburger. Das macht die User erpressbar, was offenbar auch schon ausgenutzt wurde. So ist es bereits zu zahlreichen Erpressungsversuchen gekommen, teilte die Polizei in Toronto mit. Laut «Business Insider» seien auch schon Personen von Fremden über das Fremdgehen ihres Partners informiert worden.
Die Folgen sind gravierend: Nach dem Hacker-Angriff ist es zu zwei noch unbestätigten Selbstmorden gekommen. Weiter musste ein Mann aus Saudi-Arabien seine Heimat verlassen. Grund: In seiner Heimat ist Ehebruch strafbar.
Belohnung von 500.000 Dollar ausgesetzt
Noch immer ist unklar, wer hinter dem Hacker-Angriff steckt. John McAfee ist überzeugt, dass es sich um einen Insidejob handelt. Der IT-Sicherheitspionier glaubt, dass eine Mitarbeiterin den Auftrag ausgeführt hat. Auf diese Erkenntnis ist McAfee nach der Analyse der Wortwahl des Angreifers – beziehungsweise Angreiferin – gekommen, schreibt er in der «International Business Times».
Das Seitensprungportal Ashley Madison, das vom kanadischen Internet-Konzern Avid Life Media betrieben wird, war im vergangenen Monat Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Die kanadische Firma setzte eine Belohnung von 500.000 kanadischen Dollar für Informationen aus, die zur Festnahme der verantwortlichen Hacker führen.
Zweifel an Echtheit
Die Hacker hatten das Portal als unmoralisch kritisiert und gedroht, Daten zu veröffentlichen. Kurz darauf waren auch Daten im Internet aufgetaucht, die Betreiber von Ashley Madison zweifelten deren Echtheit allerdings an.
Die Flirt-Plattform war vor allem bei Verheirateten für Seitensprünge beworben worden. Dabei wurde auch Diskretion versprochen. Noch vor einigen Monaten hatte die Firma Pläne für einen Börsengang bekannt gegeben. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 115 Millionen US-Dollar.(L'essentiel/woz)