ProzessauftaktHIV-infizierter Mann gibt Vergewaltigung zu
EIFEL - Ein HIV-positiver 41-Jähriger hat vor Gericht zugegeben, 2012 eine Frau vergewaltigt zu haben. Es war nicht sein erstes Sexualdelikt.

Die Verhandlung findet vor dem Landgericht Koblenz in Rheinland-Pfalz statt.
Ein HIV-infizierter Mann hat vor Gericht gestanden, im Juli 2012 in der Eifel eine Frau vergewaltigt zu haben. Auch Diebstähle und Einbrüche in Kirchen in den rheinland-pfälzischen Landkreisen Cochem, Mayen-Koblenz und Ahrweiler räumte der Mann am Montag zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Koblenz ein. Der 43-Jährige war laut Anklage zuvor aus einer Drogenentzugseinrichtung im niedersächsischen Moringen geflohen, auf der Flucht soll er dann sein damals 45 Jahre altes Opfer in einem Auto in Maria Laach vergewaltigt haben.
Die Frau wurde am Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit per Video befragt. Sie wollte nicht im selben Raum sitzen wie der Angeklagte. Ob sich die Frau damals auch mit HIV angesteckt hat, wurde nicht bekanntgegeben.
Therapie wegen Heroinsucht
Der Angeklagte, der aus Neuss in Nordrhein-Westfalen stammt, war schon einmal wegen einer Vergewaltigung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Vor den Straftaten, die ihm in Rheinland-Pfalz vorgeworfen werden, war der Mann wegen seiner Heroinsucht in der Fachklinik im niedersächsischen Landkreis Northeim untergebracht.
Dort verschwand er nach einem Ausgang, der ihm gewährt worden war. Der Angeklagte wusste, dass er mit HIV infiziert war. Im Alter von 16 Jahren war er selbst vergewaltigt und dabei mit dem Virus angesteckt worden. Für den Prozess sind insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Dem Angeklagten drohen bis zu neun Jahre Haft und die anschließende Sicherungsverwahrung.
(L'essentiel/dpa)