Mahnfahrt: Hunderte Motorradfahrer wollen verunglückter 28-Jähriger gedenken

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MahnfahrtHunderte Motorradfahrer wollen verunglückter 28-Jähriger gedenken

LUXEMBURG – Mehrere Biker-Clubs planen eine Gedenkfahrt für die tödlich verunglückte Motorradfahrerin Tessy. Außerdem wollen sie so für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr werben.

Vanessa Strauch
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Vanessa Strauch
Tessy ist am 4. Mai 2023 auf der N27 in Höhe Bockholtz (Gemeinde Goesdorf) mit einem Felsen kollidiert und tödlich verunglückt.

Tessy ist am 4. Mai 2023 auf der N27 in Höhe Bockholtz (Gemeinde Goesdorf) mit einem Felsen kollidiert und tödlich verunglückt.

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Motorradfahrerinnen und -fahrer verunglücken besonders oft. Eines der jüngsten Opfer ist die 28-jährige Tessy. Vor knapp einem Monat, am 4. Mai, ist sie auf der N27 in Höhe Bockholtz (Gemeinde Goesdorf) mit einem Felsen kollidiert und tödlich verunglückt. Die Ermittlungen laufen noch, doch sie sei nicht die einzige Verkehrsteilnehmerin in dem Moment gewesen, berichtet Annie Loschetter von den «Rebel Biker Girls» gegenüber L'essentiel. Sie selbst war mit dem Opfer befreundet und ist über ihren Tod zutiefst erschüttert. «Sie war eine liebe und lebensfrohe Frau und jemandes Tochter und Partnerin», erzählt die Bikerin.

«Böse Rocker-Rowdys», wie Motorradfahrer gerne bezeichnet werden, seien sie auch nicht alle. «Hinter jedem Helm steckt ein Gesicht, ein Leben und auch mal eine Frau», so die Motorradfahrerin. Schockiert und wütend über das respektlose und aggressive Verhalten im Straßenverkehr – ob Vier- oder Zweiradfahrer – plädiert Annie Loschetter für mehr Aufmerksamkeit, denn Motorradfahrer «haben nach einem Unfall keine zweite Chance mehr und landen oft im Rollstuhl oder sterben». Ja, sie seien schneller unterwegs als zum Beispiel ein Fahrrad und genau deswegen seien Gedanken wie «der ist noch weit weg, das schaffe ich noch» so fatal. Sie wünsche sich, dass alle mehr aufeinander achten und im Zweifel zweimal schauen.

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Dafür sensibilisieren wollen die Biker auch während der Gedenkfahrt für die getötete Tessy. Besonders im Norden des Landes gäbe es wunderschöne, aber eben auch tückische Strecken mit zahlreichen Kurven. «Vor allem Fahrer aus den Nachbarländern sind dort extrem schnell unterwegs», meint Annie Loschetter. Und das habe auch einen Grund: In Frankreich sind besonders gefährliche Strecken, wie in den Vogesen, für Biker gesperrt.

Die Statec-Verkehrsunfallstatistik für Luxemburg im Jahr 2021 zeigt, dass ein Drittel der im Straßenverkehr verstorbenen Menschen zu Fuß oder mit dem Motorrad unterwegs waren. 59 Menschen wurden bei Unfällen mit motorisierten Zweirädern schwer verletzt, drei kamen ums Leben.

Gedenkfahrt für Tessy auf Unfallstrecke

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