MexikoHurrikan Grace fordert mindestens acht Todesopfer
Mit Wucht traf der Hurrikan das mexikanische Festland und zerstörte dabei Häuser und Infrastruktur. Unter den Todesopfern befinden sich auch Kinder.

Die Bevölkerung wurde vor Überschwemmungen und Erdrutschen gewarnt.
Durch Hurrikan Grace sind in Mexiko mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch Kinder, wie der Gouverneur des Bundesstaats Veracruz, Cuitláhuac García, am Samstag mitteilte. Grace schwächte sich zwar mittlerweile von einem Hurrikan zu einem Tropensturm ab, sorgte aber weiter für Starkregen und Überschwemmungen. Der Wind deckte Dächer ab und riss Bäume und Strommasten um.
Grace hatte am Samstagmorgen als mächtiger Hurrikan der Kategorie 3 zum zweiten Mal das mexikanische Festland erreicht. Wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte, traf der Sturm in Tecolutla im Norden von Veracruz mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern auf die Küste. Am Donnerstag war er bereits als Hurrikan der Kategorie 1 auf die Halbinsel Yucatán getroffen.
Schutz bei Verwandten im Hochland suchen
Kurz vor seinem erneuten Auftreffen in Veracruz hatte Grace über dem Golf von Mexiko rasch wieder an Kraft gewonnen. Die Bevölkerung wurde vor Überschwemmungen und Erdrutschen gewarnt. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador rief die Bewohnerinnen und Bewohner der gefährdeten Regionen im Onlinedienst Twitter auf, ins Hochland zu reisen oder «bei Verwandten und in Notunterkünften Zuflucht zu suchen».
Bereits am Donnerstag wurden in den betroffenen Gebieten Quintana Roos Geschäfte, Ämter und Häfen geschlossen und der Verkauf von Alkohol eingestellt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zuhause zu bleiben. Nach Angaben des Tourismusministeriums des Bundesstaates hielten sich rund 120’000 Touristinnen und Touristen in betroffenen Urlaubszielen wie Cancún, Tulum, Playa del Carmen und der Insel Cozumel auf. Von und nach Cancún fielen Dutzende Flüge aus.
Henri erreicht USA
In den USA haben in der Nacht zum Sonntag erste Regenausläufer durch Hurrikan Henri New York und andere Bundesstaaten im Nordosten erreicht. In der Millionenmetropole New York City musste wegen eines schweren Gewitters ein Großkonzert zum erhofften Ende der Corona-Pandemie im Central Park mit Dutzenden Stars abgebrochen werden. Die Meteorologinnen und Meteorologen beim US-Hurrikanzentrum NHC erwarteten, dass Henri am Sonntagmittag auf die Küste stoße, aber wohl eher Long Island im Osten der Metropole und die Staaten im Nordosten wie unter anderem Rhode Island, Connecticut und Maßachusetts besonders treffe.
Angesichts des herannahenden Hurrikans hatte US-Präsident Joe Biden am Samstag den Gouverneuren von sieben bedrohten Bundesstaaten an der Nordostküste des Landes Unterstützung zugesagt. Mögliche Folgen des Sturms seien weitreichende Stromausfälle, Sturmfluten an der Küste und Überschwemmungen im Landesinneren. Die Behörden in manchen Küstenstädten Connecticuts hatten einige Bewohnerinnen und Bewohner zu Evakuierungen aufgerufen. Das NHC erwartete, dass Henri nach seinem Auftreffen an Land schnell an Geschwindigkeit verlieren würde.
Laut «CNN» lebten rund sechs Millionen Menschen in Gebieten, für die eine Hurrikan-Warnung galt. Im Nordosten habe es seit 1991 keinen Sturm dieser Stärke mehr gegeben, auf Long Island sogar seit 1986 nicht mehr. Warnungen vor Überschwemmungen waren für mehr als 35 Millionen Menschen ausgerufen.
(L'essentiel/DPA/pco/chk)