Koch des Jahres: «Ich denke, meine wichtigste Eigenschaft ist Neugier»

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Koch des Jahres «Ich denke, meine wichtigste Eigenschaft ist Neugier»

ROESER – Zum zweiten Mal hat Roberto Fani den «Gault&Millau»-Titel «Koch des Jahres» abstauben können. Was das für ihn und sein Team bedeutet, hat er uns im Interview verraten.

von
Nicolas Martin

Was bedeutet der Titel «Koch des Jahres» für Sie?

Es ist eine Anerkennung. Ich freue mich für das Team, denn Kochen macht man nicht alleine. Wir sind 17 Personen. Das Wichtigste sind die Menschen, das ist unsere Philosophie. Ich habe das Glück, ein gutes Team zu haben. Wir bekommen die Auszeichnung schon zum zweiten Mal. Das ist eine Wertschätzung für die Arbeit, die wir geleistet haben.

Steht man dadurch mehr unter Druck?

Nein, es bestätigt, dass wir gute Arbeit leisten. Beim Übergang zu einem Gourmetrestaurant spürt man mehr Druck. Die Auszeichnung durch die Guides ist jedes Mal etwas sehr, sehr Schönes für die Arbeit, die wir das ganze Jahr über leisten. Aber es ist nicht mehr oder weniger Druck. Er ist immer gleich, genauso wie die Leidenschaft und die Motivation. Druck haben wir beim Service. Es ist wichtig für uns, auf jedes kleine Detail zu achten. Die Konzentration während dieser drei Stunden. Die Auszeichnung ist für uns wie das Ende eines Schuljahres. Und in diesem Jahr haben wir viel gelernt.

Hatte das erste Mal «Koch des Jahres» zu werden etwas verändert?

Die Gastroführer sind sehr wichtig, wie jede Kommunikation rund um ein Restaurant. Sie zeigen auf, dass es das Restaurant in Roeser gibt. Aber das macht die Arbeit nicht völlig anders. Der Stern 2017 hatte viel verändert. Zwar sind die Auszeichnungen ein toller Moment für das ganze Team, alle Leute, die im Restaurant arbeiten. Aber es heißt auch viel, was die Anzahl der Gäste angeht. An den Abenden sind alle Tische schon fast ausgebucht. Es sorgt für Gesprächsstoff und das ist sehr gut für das gesamte Lokal.

Was zeichnet Ihre Küche aus?

Ich bin sehr neugierig, das ist, glaube ich, meine wichtigste Eigenschaft. Ich will immer etwas finden, um weiterzukommen. Und wenn ich mir mein Menü des Vorjahres zur selben Jahreszeit anschaue, finde ich immer Fehler, viele Fehler. Ich frage mich, wie ich so viele Fehler machen konnte. Das bedeutet, dass unsere Küche gewachsen ist. Dass das Team einen Schritt nach vorne gemacht hat. An dem Tag, an dem ich nichts mehr finde, weiß ich nicht, was geschieht. So etwas darf in unserem Beruf nicht passieren.

Haben Sie ein Lieblingsprodukt?

Gute Produkte braucht man, um ein gutes Gericht zuzubereiten. Ich nehme von überall die besten Zutaten. In Luxemburg gibt es wunderbares Fleisch, in meiner Heimatregion Umbrien in Italien Öl, die weißen Trüffel... Ich versuche, Gerichte zu machen, die den Zutaten gerecht werden.

Haben Sie noch andere Projekte?

Im Moment finde ich unser Restaurant in Roeser sehr schön. Früher war es eine einfache Pizzeria und wir haben viel umgebaut, um das Restaurant ansprechend zu machen. Aktuell bleibt es so, wie es ist. Wie viele Köche habe ich viele Vorschläge, aber ich liebe Roeser, es ist sehr ruhig und im Moment bleibt unser Restaurant dort.

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