Brand in Esch: «Ich habe die bewusstlose alte Frau aus ihrem Haus geholt»

Publiziert

Brand in Esch«Ich habe die bewusstlose alte Frau aus ihrem Haus geholt»

ESCH/ALZETTE – Am vergangenen Sonntagmorgen kam es im Süden des Landes zu einem Hausbrand. Einer der Männer, die ein Opfer aus dem Gebäude geborgen haben, berichtet.

von
Jean-François Colin
1 / 8

Mobile Reporter

Twitter/@sergiotex72

Vincent Lescaut

Wie jeden Sonntagmorgen geht Eduardo, Bewohner der Nummer 12 in der Rue Caspar-Mathias Spoo in Esch, mit seinem Hund spazieren. Doch am vergangenen Sonntag, dem 29. Januar, bemerkte er gegen 7.30 Uhr auf Höhe der Hausnummer 8 «einen Brandgeruch». Dazu kamen ein Knacken und Rauch aus dem Dachstuhl.

Die Lage war ernst, Eduardo klingelte an der Tür und rief die Bewohnerin des Hauses, eine ältere luxemburgische Frau, die er «nicht kannte, da sie nur sehr selten in der Nachbarschaft ausging». Als die Rettungskräfte verständigt waren, brach er zusammen mit dem Neffen der Frau die Tür auf, um in das Haus zu gelangen. Durch die offene Tür seien dabei große Flammen entstanden.

Die beiden Männer hörten auf ihr Herz und eilten zu der alten Frau, die leblos im Flur des Erdgeschosses lag: «Wir haben sie bewusstlos aus dem Haus geholt und zu mir nach Hause gebracht. Ich bin kein ausgebildeter Ersthelfer und weiß daher nicht, was ich tun muss, und in so einer Situation gerät man unter Stress», sagt Eduardo und erklärt, dass er versucht habe, ihren Puls zu fühlen, aber nichts spüren konnte. Er fügt hinzu, dass er nicht gesehen habe, ob sie atmete, aber glaube, sie lebend aus dem brennenden Haus gezogen zu haben.

60 Feuerwehrleute im Einsatz

Die Frau sei schwer verletzt worden und ihr Neffe habe eine leichte Rauchvergiftung erlitten. Guy Bernar, der Kommandant des Rettungsdienstes, fährt fort: «Ein Feuerwehrmann wurde ebenfalls leicht vergiftet aber ein Krankenwagen war schnell vor Ort.» Eduardo bemerkte mit grimmigem Gesicht: «Die Feuerwehr brauchte mehr als eine Viertelstunde, bis sie vor Ort war.»

Während Eduardo schnell wieder in sein Haus zurückkehren konnte, war dies für die Bewohner der Nr. 6 und 10, die an das völlig zerstörte Gebäude grenzen, nicht der Fall. «Unsere Abteilung für soziale Koordination arbeitet daran, ein Dutzend Personen in Hotels unterzubringen», erklärt Georges Mischo, der Bürgermeister von Esch, der gegen 10 Uhr an der Unglücksstelle eintraf. Bis dahin hatten Feuerwehrleute und Ingenieure sichergestellt, dass die Gebäude ausreichend stabil waren, das Feuer sich nicht auf die Dächer ausgebreitete und die Luft nicht mehr durch Rauch verunreinigt wurde.

Insgesamt waren an diesem Sonntagmorgen in der Rue Caspar-Mathias Spoo rund 60 Feuerwehrleute mit einem Dutzend Fahrzeugen im Einsatz, einschließlich zwei Leitern, einer Kommandozentrale, Hochleistungslöschfahrzeugen sowie einer Atemschutzstation.

Deine Meinung

1 Kommentar