Tod im M-Club – «Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe»

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Tod im M-Club«Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe»

LUXEMBURG – Acht Monate nach dem Tod des Diskobesuchers Arnel hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der Staatsanwalt fordert vier Jahre Haft.

Acht Monate nach dem Tod des Diskobesuchers Arnel im M Club in Hollerich hat am Montag der Prozess gegen Wilson M. begonnen, der das Opfer mit einem zerbrochenen Glas attackiert haben soll. Unter Tränen gab der Angeklagte die Tat zu. Staatsanwalt Patrick Konsbrück plädierte auf Körperverletzung mit Todesfolge und forderte vier Jahre Haft. Er schloss eine Bewährungsstrafe nicht aus.

Wilson M. gab an, einer Freundin habe helfen wollen, die vom späteren Opfer aggressiv angegangen worden war. Er habe zugeschlagen, ohne darauf zu achten, dass er ein Glas in der Hand hatte. «Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe», sagte er unter Tränen. Er sei sich bewusst, falsch reagiert zu haben und entschuldigte sich bei der Familie seines Opfers.

Opfer soll aggressiv gewesen sein

Die Freundin bestätigte, dass ihr das spätere Opfer auf den Fuß getreten war. Als sie sich mit einem lauten Schrei bemerkbar gemacht habe, habe Arnel sie am Hinterkopf gepackt. Ihr Begleiter Wilson M. habe dies dazu veranlasst, Arnel mit seinem Glas in der Hand ins Gesicht zu schlagen.

Ein Ermittler bestätigte, dass es keine direkten Zeugen gäbe, die gesehen hätten, dass Wilson M. sein Glas absichtlich zerbrochen hätte. Andere Zeugen bestätigten die Aggressivität des späteren Opfers, das schon früher am Abend mit einem anderen Gast aneinandergeraten war. Die beiden hatten von einem Sicherheitsmann getrennt werden müssen.

Auch Arnels Ex-Freundin sagte aus

Im Zeugenstand sagte auch die Ex-Freundin von Arnel aus. Sie hatte die Beziehung kurz vor der Tat beendet. An besagtem Abend seien sie im M-Club aufeinandergetroffen, doch habe Arnel kein Wort mit ihr gesprochen. Im Prozess wurde klar, dass sie bereits während der Beziehung einmal die Polizei hatte rufen müssen, da ihr Freund aggressiv war.

Die Opferfamilie, die als Nebenkläger fungiert, fordert Schadenersatz in Höhe von 125 000 Euro. Der Anwalt des mutmaßlichen Täters machte mildernde Umstände geltend. Sein Klient sei vom Opfer provoziert worden. Zudem bereue er seine Tat. Mit einem Urteil wird am 16. Januar 2012 gerechnet.

L’essentiel Online/tageblatt.lu

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