Pussy Riot – Ihr Schrei in Freiheit: «Russland ohne Putin!»

Publiziert

Pussy RiotIhr Schrei in Freiheit: «Russland ohne Putin!»

Nadeschda Tolokonnikowa hat als letzte der drei Pussy-Riot-Mitglieder das Gefängnis in Sibiren verlassen. Zuvor war auch Maria Aljochina freigelassen worden.

Nadeschda Tolokonnikowa (24) hat das Straflager im ostsibirischen Krasnojarsk verlassen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Novostni. In Freiheit gibt sie sich kämpferisch. «Russland ohne Putin!», fordert sie laut Channel4 nach ihrer Entlassung. Nadeschdas Ehemann Pjotr Wersilow wartete bereits am Eingang des Lagers auf seine Frau.

Tolokonikowa nahm noch nie ein Blatt vor den Mund und bezeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» unter anderem als «klein und armselig». «Dieses System hat das Urteil über sich selbst gesprochen – indem es uns zu zwei Jahren Haft verurteilte, ohne dass wir ein Verbrechen begangen haben», sagte sie.

Ein PR-Stunt

Zuvor hatte auch ihre Mitstreiterin Maria Aljochina ein anderes Straflager verlassen. Auch sie findet nach ihrer Freilassung keine versöhnlichen Worte gegenüber dem «gnädigen» Präsidenten. In einer ersten Reaktion kritisierte sie die Amnestie als «PR-Trick». «Das ist kein humanitärer Akt, das ist ein PR-Trick», sagte sie dem Sender Doschd.

Aljochina war vergangenes Jahr zusammen mit ihren Bandkolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch nach einem Protestkonzert gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wegen «Rowdytums» zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Samuzewitsch kam bereits auf Bewährung frei.

Mütter sollten im März freikommen

Aljochina verbüsste ihre zweijährige Lagerhaft wegen Rowdytums in Nischni Nowgorod, 450 Kilometer östlich von Moskau. Tolokonnikowa sitzt die zwei Jahre in Sibirien ab.

Die beiden Mütter sollten planmäßig im März kommenden Jahres aus der Haft freikommen. Den Weg für ihre vorzeitige Freilassung ebnete ein am Donnerstag vom russischen Parlament verabschiedetes Amnestiegesetz, unter das Menschen fallen, die zu weniger als fünf Jahren Haft verurteilt wurden. Erwähnt werden insbesondere Frauen mit minderjährigen Kindern und wegen Rowdytums Verurteilte.

(L'essentiel Online/sda)

Deine Meinung