Steigende Immobilienpreise: Immer mehr Luxemburger zieht es hinter die Landesgrenze

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Steigende ImmobilienpreiseImmer mehr Luxemburger zieht es hinter die Landesgrenze

SÜDEIFEL – Aufgrund der steigenden Immobilienpreise in Luxemburg, ziehen vor allem viele junge Familien in die Grenzregion. Das lässt über die Jahre jedoch auch die dortigen Preise steigen.

Die Eifeldörfer unweit der Grenze sind bei den Luxemburgern sehr beliebt.

Die Eifeldörfer unweit der Grenze sind bei den Luxemburgern sehr beliebt.

Facebook/Ortsgemeinde Echternacherbrück

Der aktuelle Wohnungsmarkt stellt Luxemburger aktuell vor einige Hürden. Viele, vor allem junge Menschen, können es sich finanziell nicht leisten, ein Eigenheim im Großherzogtum zu besitzen. Daher zieht es Immobiliensuchende in den letzten Jahren immer wieder über die Grenzen. Besonders beliebt ist dabei die Südeifel. Ortschaften wie Echternacherbrück, Irrel, Bollendorf oder Ferschweiler sind für Luxemburger mittlerweile nicht mehr nur Wochenendziele. Durch den markanten Bevölkerungszuwachs in den vergangenen Jahren, sind die Wohnungspreise in den grenznahen Eifeldörfern explodiert.

Schaut man sich die luxemburgische Grenzregion an, stich vor allem die Eifel, die den Charme des Müllerthals fortsetzt, hervor. In den grenznahen Ortschaften der Südeifel ist der Ausländerteil seit der 1990er Jahren stark gestiegen. In Echternacherbrück besaßen 2022 beispielsweise fast 70 Prozent der Einwohner keine deutsche Staatsbürgerschaft. Vergleicht man den Wachstum der ausländischen Bevölkerung mit der Entwicklung der Immobilienpreise, so kann ein analoger Trend beobachtet werden. In 2017 betrug der Quadratmeterpreis direkt hinter der Grenze etwa 2000 Euro. Bis 2022 haben sich die Preise fast verdoppelt.

Gesellschaft für Kommunikation und Wissenschaftstransfer mbH (bearbeitet durch Nora Riedel)

Gegenüber unseren Kollegen vom Trierer Volksfreund erklärt Andreas Häfner, Leiter der Immobilienabteilung der Volksbank Eifel: «Ein entscheidender Faktor für den zu verzeichneten Preisanstieg ist natürlich auch die starke Nachfrage aus Luxemburg.» Die Gegend sei für Unternehmer sehr attraktiv, da die Preise, im Vergleich zu anderen Eifelregionen zwar hoch sind, Luxemburger jedoch eine günstigere Wohnsituation als im Großherzogtum vorfinden.

«Der Zuzug hat unseren eh schon angespannten Immobilienmarkt deutlich verschärft. So stehen immer weniger Wohnungen, Häuser und Grundstücke zur Verfügung, was die Preise massiv in die Höhe getrieben hat», erklärt Bollendorfs Ortsbürgermeisterin Silvia Hauer. Dagmar Mehling-Ewen, Bereichsleiterin Immobilien der Kreissparkasse Bitburg-Prüm gibt jedoch an, dass die Nachfrage nach Immobilien aufgrund der gestiegenen Zinsen mittlerweile nachgelassen hätte.

Besonders Echternacherbrück und Irrel sind bei den luxemburgischen Pendlern sehr beliebt, da diese eine sehr gute Busanbindung an die Hauptstadt bieten. Der Trierer Volksfreund hat bei den Ortsbürgermeistern nachgefragt, ob der erhöhte Ausländeranteil das Dorfleben verändert hat.

Immowelt (bearbeitet durch Nora Riedel)

Gerhard Krämer, Ortsbürgermeister von Echternacherbrück sieht sein Dorf durch die zugezogenen Luxemburger wachsen. Er bemängelt jedoch, dass sich diese nicht immer völlig integrieren wollen. Das bestätigt auch Silvia Hauer: «Die meisten kommen leider eher zum Schlafen, während sie überwiegend in Luxemburg arbeiten, meist dort auch einkaufen und häufig auch dort in Vereinen aktiv sind.»

Irrels Oberbürgermeister Herbert Theis sieht die Situation nicht so kritisch. «Das hält unser Dorf lebendig. Ganz besonders, wenn sich die Einwohner in den örtlichen Vereinen engagieren oder zu deren Angeboten und Veranstaltungen kommen.» Auch in Ferschweiler leidet das Dorfleben nicht. «Das Vereinsleben funktioniert immer noch super», sagt Edmund Brück, Erster Beigeordneter in Ferschweiler. «Ein Eifeler lässt sich aber nicht verdrängen.»

(nr)

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