Wohnen in Luxemburg: Immobilienprofi ruft zu einer Wohnungsbau-Quadripartite auf

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Wohnen in LuxemburgImmobilienprofi ruft zu einer Wohnungsbau-Quadripartite auf

LUXEMBURG – Flavio Becca spricht sich dafür aus, die Probleme beim Wohnungsbau mit allen Beteiligten zu besprechen.

Mathieu Vacon
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Mathieu Vacon
Flavio Becca (links), am Donnerstag bei der «Move Expo» in der Cloche d’Or.

Flavio Becca (links), am Donnerstag bei der «Move Expo» in der Cloche d’Or.

«Wir müssen die Probleme wie echte Luxemburger regeln, indem wir die Ärmel hochkrempeln». Flavio Becca ist bekannt dafür, dass er sich nur selten äußert, aber auf den Mund gefallen ist er nicht. Wenn der Chef des großen Immobilienkonzerns «Promobe» über die Inflationskrise spricht, die auch seinen Lieblingssektor trifft, der bereits von Natur aus mit Preissteigerungen zu kämpfen hat, dann spricht er auch Klartext.

«Letztes Jahr hatte ich die Idee einer Tripartite geäußert. Ich verstehe nicht, warum es nicht dazu gekommen ist», wundert sich der Unternehmer und verweist auf die Energie-Tripartite der Regierung und der Sozialpartner in den letzten Wochen.

Er fuhr fort: «In diesem Jahr sollten wir zu einer Quadripartite übergehen, an der der Staat, die Gemeinden, die Bauträger und die Finanzinstitute beteiligt sind, da es ein Problem mit der Rückzahlung der Kredite gibt». Drei Minister werden am Samstag einen Gesetzentwurf vorlegen, der eine Steuer auf die Mobilisierung von Grundstücken vorsieht. Der «Promobe»-Chef sei bereit diese zu zahlen, «aber dann sollten wir über eine Steuer auf die Bürokratie sprechen». Er stellt klar: «Ich will bauen, ich rede nicht einfach nur darüber! Aber wenn es Jahre dauert, um Genehmigungen zu erhalten, kostet mich das auch Geld».

Die Lösung: in die Höhe bauen

Während der Wohnungsbau beschleunigt werden soll, um den Preisdruck zu mindern, geht Becca nach eigenen Angaben mit gutem Beispiel voran: Im Quartier «Cloche d’Or» ist es nicht ausgeschlossen, 300.000 bis 350.000 Quadratmeter Wohnraum auf einer Fläche von 600.000 Quadratmetern, also rund 100.000 Quadratmeter mehr Wohnfläche als im Vorjahr zu erreichen.

In seinen Beschwerden erwähnt der Geschäftsmann auch die uneinheitlichen Regeln für das «Coliving» («manche Gemeinden erlauben es, andere nicht») und fordert mehr Flexibilität beim Bauen in die Höhe.

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