Software-DetektivIn diesem Laden werden Diebe in Echtzeit ertappt
Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen in japanischen Läden Diebstähle unterbunden werden. Dafür brauchts nur eine spezielle Überwachungskamera.

Um zu verhindern, dass sich Kunden beim Einkaufen einfach bedienen, setzen viele Läden auf Detektive. Diese halten Ausschau nach verdächtigem Verhalten und schreiten bei Bedarf ein. Wenn es nach dem japanischen Telecomunternehmen NTT East und dem Start-up Earth Eyes Corp. geht, könnten diese Angestellten jedoch bald überflüssig werden.
Die Basis für das von ihnen entwickelte System AI Guardman sind Überwachungskameras, die im Laden installiert werden. Statt dass sich ein Mensch die Bilder anschauen muss, übernimmt eine künstliche Intelligenz diese Aufgabe. Sie analysiert die Bewegungen der Kunden und erkennt, ob diese stehlen. Falls ein Dieb entdeckt wird, erhält der Ladenbetreiber automatisch eine Nachricht auf sein Handy.
Möglicher Fehlalarm
Damit die Videobilder in Echtzeit analysiert werden können, wird eine Open-Source-Technologie eingesetzt, die von der Carnegie-Mellon-Universität entwickelt wurde. Wie Theverge.com berichtet, gibt NTT East zu, dass AI Guardman noch Schwachstellen hat. So werden beispielsweise Kunden als Diebe gemeldet, die etwas aus dem Regal nehmen und es anschließend wieder zurückstellen.
Auch Mitarbeiter könnten beim Auffüllen oder Sortieren fälschlicherweise einen Alarm auslösen. Die Nachrichtenseite Itmedia.co.jp vermeldet jedoch auch Erfolge. So sollen dank der Technologie die Diebstähle bei Tests um etwa 40 Prozent zurückgegangen sein.
Der Verkauf des Systems soll in Japan Ende Juli zu einem Preis von umgerechnet circa 1800 Euro beginnen. Zusätzlich werden pro Monat circa 35 Euro für eine Verbindung zur Cloud fällig. Die beiden Unternehmen hoffen, in den ersten drei Jahren in bis zu 10.000 Ladengeschäften Kameras installieren zu können.
So funktioniert die Technologie. (Video: Youtube/EarthEyes)
(L'essentiel/swe)