LNS-StudieIn Luxemburg ist illegales Cannabis oft verunreinigt
LUXEMBURG – Ein Drittel des illegalen Cannabis in Luxemburg ist mit Mykotoxinen verunreinigt. Bei den meisten Proben lag die Konzentration aber unterhalb der EU-Grenzwerte.

Die Ergebnisse des LNS deuten darauf hin, dass ein Großteil des illegalen Cannabis oder Haschisch verunreinigt ist.
Ein Drittel des illegalen Cannabis in Luxemburg ist mit Mykotoxinen verunreinigt. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie des Laboratoire National de Santé (LNS), bei der zwei Teams (für analytische Toxikologie und pharmazeutische Chemie) Proben von Cannabis und Haschisch auf das Vorhandensein von Mykotoxinen untersucht haben.
Bei den Proben handelte es sich um illegale Cannabisprodukte, die in den vergangenen Jahren von der großherzoglichen Polizei beschlagnahmt wurden. «Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein hoher Anteil des illegalen Cannabis mit Mykotoxinen verunreinigt ist», werden Dr. Claude Schummer (Lebensmittelüberwachung) und Dr. Serge Schneider (Analytische Toxikologie) in der Mitteilung des LNS zitiert. Die Mehrheit der Kontaminationen liege dabei jedoch in Konzentrationen unterhalb der in Europa tolerierten Grenzwerte.
Schwächung des Immunsystems, Entwicklung von Allergien
Bei den insgesamt 142 untersuchten Proben konnte in rund einem Drittel Ochratoxin nachgewiesen werden. Die Konzentration schwankte zwischen 1,0 und 16,2 Mikrogramm (µg) pro Kilo und lag im Durchschnitt bei 4,30 µg/kg. Der von der EU-Kommission festgelegte zulässige Höchstwert für Ochratoxin in Lebensmitteln für den menschlichen Gebrauch liegt bei 15-20 Mikrogramm pro Kilo. Die Untersuchungen ergaben keinen Unterschied zwischen Cannabisproben (getrocknete Blüten) und Haschischproben (harziges Extrakt aus Cannabisblüten).
Der von der EU festgelegte Höchstwert hat allerdings einen Grund: Denn zu den Auswirkungen von Mykotoxinen zählten die Schwächung des Immunsystems, neurotoxische Erkrankungen, die Entwicklung von Allergien, Lungenentzündungen und sogar Krebserkrankungen. Und weil Mykotoxine resistent gegen Sterilisation und Hitze seien, könnten auch leicht in die Nahrungskette gelangen.
(L'essentiel)
Mykotoxine
Mykotoxine sind Giftstoffe, die von Pilzen wie Aspergillus oder Penicillium produziert werden und mit dem bloßen Auge meist nicht sichtbar sind. In warmen und feuchten Umgebungen vermehren sie sich besonders schnell. Die abgesonderten Toxine können ein Gesundheitsrisiko darstellen, wenn sie zusammen mit Lebensmitteln verzehrt werden.