Fahrrad-Diebstähle – In Luxemburg verschwinden immer mehr Fahrräder

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Fahrrad-DiebstähleIn Luxemburg verschwinden immer mehr Fahrräder

LUXEMBURG – Die Zahl der Fahrraddiebstähle im Großherzogtum hat sich seit 2015 verdoppelt – Kriminelle nehmen besonders städtische Zonen ins Visier.

An der Fahrrad-Abstellanlage am Luxemburger Hauptbahnhof steht Ihr «Vélo» relativ sicher.

An der Fahrrad-Abstellanlage am Luxemburger Hauptbahnhof steht Ihr «Vélo» relativ sicher.

Editpress/Fabrizio Pizzolante

Die Luxemburger treten fleißig in die Pedale. Rund 428.000 Drahtesel gibt es im ganzen Land, gut die Hälfte davon rollt zumindest einmal im Jahr aus der Garage. Doch der Trend zur sanften Mobilität hat auch seine Schattenseiten: Im Vorjahr gab es zum zweiten Mal infolge einen starken Anstieg bei den Fahrraddiebstählen. Insgesamt 256 geklaute Fahrräder wurden der Polizei 2017 gemeldet – doppelt so viele als noch 2015. Die Dunkelziffer dürfte sogar noch höher sein.

Die Polizei erklärt sich den Anstieg dadurch, dass immer mehr Menschen im Großherzogtum ein Fahrrad nutzen – und daher logischerweise mehr potenzielle «Beute» für Drahtesel-Gauner verfügbar ist. Regionale Statistiken gibt es nicht, besonders im Visier stehen aber eher städtische Zonen. «Auch E-Bikes sind interessant für Diebe, da zum Beispiel die Batterien einen gewissen Wert haben», erklärt ein Polizeisprecher.

Genügend öffentliche Abstellplätze

Bei Monique Goldschmit klingen deshalb aber nicht die Alarmglocken. Tagsüber stehen Fahrräder auf öffentlichen Plätzen relativ sicher, beruhigt die Präsidentin der Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ. Vorausgesetzt, man verwendet ein vernünftiges Fahrradschloss. An öffentlichen Abstellanlagen mangelt es jedenfalls nicht, sagt die Expertin. Mittlerweile stehen quer über das Land verteilt 25 Fahrradboxen an den Bahnhöfen (m-Boxen) zur Verfügung. Weitere sind in Planung. Auch einige Parkhäuser bieten inzwischen Rad-Abstellplätze an.

Viele Fahrräder werden jedoch in den eigenen Wänden gestohlen. Immer wieder kommt es in Luxemburg vor, dass Banden ganze Kellerabteile oder Garagen von Wohnhäusern leer räumen. Kleiner Trost für die Besitzer: In vielen Fällen springt dann die Haushaltsversicherung ein – sofern das Rad in einem verschlossenem Raum abgestellt wurde. «Hochwertige Fahrräder sollte man nicht einfach in einer Gemeinschaftsgarage abstellen, sondern zusätzlich absichern», empfiehlt die Polizei.

Wer möchte, kann sein Fahrrad bei der Police Grand-Ducale kodieren lassen. Dadurch kann das Gerät dem rechtmäßigen Besitzer zugeordnet werden – auch wenn die Chancen auf ein Wiedersehen nach einem Diebstahl meist relativ schlecht stehen. «Die Kodierung verhindert vielleicht keinen Diebstahl, wirkt jedoch präventiv», sagt ein Sprecher. Fahrradbesitzer sollten sich auf jeden Fall Fotos, Marke und Seriennummer ihres Rades abspeichern. Damit hat man diese Informationen im Falle einer Anzeige sofort zur Hand.

(Jörg Tschürtz/L'essentiel)

Tipps der Polizei

- Sichern Sie Ihr Zweirad immer mit einem geprüften Sicherheitsschloss

- Befestigen Sie den Rahmen Ihres Fahrrades an einem Zaun oder Pfosten, sodass es nicht einfach «ausgefädelt» und davongetragen werden kann.

- Fahrräder können auch in Gruppen zusammengeschlossen werden.

- Bewahren Sie das Fahrrad nach Möglichkeit in einem verschlossenen oder überwachten Raum auf (zum Beispiel m-Box).

- Notieren Sie sich die Rahmennummer, Marke und Farbe Ihres Fahrrades und machen Sie Fotos

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