Neues Verbot: In Nepal darfst du bald nicht mehr alleine wandern gehen

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Neues VerbotIn Nepal darfst du bald nicht mehr alleine wandern gehen

Trekking-Ferien in Nepal sind für viele ein Lebenstraum. Doch ab April darfst du das Himalaya-Gebirge nur noch in Begleitung erkunden.

Alleine wandern ist in Nepal ab April verboten: Künftig brauchen Reisende einen Bergführer oder Gepäckträger an ihrer Seite.

Alleine wandern ist in Nepal ab April verboten: Künftig brauchen Reisende einen Bergführer oder Gepäckträger an ihrer Seite.

Pexels/Ghana Shyam Khadka

Nepal hat das Wandern in den frühen 1960er-Jahren cool gemacht und zählt heute zu den beliebtesten Trekking-Destinationen weltweit. Wenn die unberührten Landschaften des Himalaya-Gebirges auch auf deiner Bucket Liste stehen, musst du die neue Regel des Landes kennen: Ab April dürfen Reisende nur noch in Begleitung von einem lokalen Bergführer, einer lokalen Bergführerin oder einem Gepäckträger wandern gehen.

Wanderst du lieber alleine oder in Begleitung?

Bis jetzt durften Touristinnen und Touristen alleine, mit Freunden oder mit nicht registrierten Bergführern und Bergführerinnen unterwegs sein – damit soll jetzt aber Schluss sein. Denn: Der Behörde liegen jährlich Informationen zu 40 bis 50 Fällen von vermissten Wanderern und Wanderinnen vor.

Da viele Wanderrouten im Himalaya nur schlecht zugänglich sind und Kommunikationsmöglichkeiten fehlen, ist es schwierig, in Not geratene Reisende zu erreichen. Eine Rettung kann Stunden bis Tage dauern.

Das bestätigt auch Nilhari Bastola, der Präsident der Trekking Agencies Association of Nepal, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. «Die Mehrheit der Reisenden, die während des Wanderns umgekommen oder verschwunden sind, sind diejenigen, die alleine und ohne Verständnis des Geländes unterwegs waren. Diese Tragödien hätten mit einem lokalen Bergführer verhindert werden können.»

Lokale Bevölkerung ist auf Tourismus angewiesen

Doch nicht nur die Sicherheit der Touristinnen und Touristen spielt bei der Einführung der neuen Regelung eine wichtige Rolle, sondern auch die Schaffung von Arbeitsplätzen. Denn der Tourismus in Nepal hat infolge der Corona-Pandemie erheblichen Schaden genommen. 

Die Einheimischen hoffen, dass die neue Regel mehr Arbeitsmöglichkeiten für Tausende Bergführer sowie Gepäckträger schafft. Für die Bevölkerung in den Bergregionen ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle.

Und wenn du jetzt denkst, dass du stark genug bist, um dein Gepäck selbst zu tragen, und deinen Weg in den Bergen schon selbst finden wirst, solltest du Folgendes im Hinterkopf haben: «Einen Trekkingführer oder einen Gepäckträger anzuheuern, bedeutet nicht, dass du schwach bist. Sondern, dass du die nepalesische Kultur schätzt und so einer lokalen Großfamilie ein Einkommen verschaffst», ist auf der Website des Tourismus Boards von Nepal zu lesen. 

Was sich trotz der neuen Regelung nicht ändert, ist die Besteigung der welthöchsten Berge wie des Mount Everest und des Mount Annapurna. Als Bergsteigender darfst du die Gipfel weiterhin allein erklimmen – vorausgesetzt du verfügst über eine entsprechende Genehmigung des Tourismusministeriums. Diese kostet 11.000 Dollar, also rund 10.200 Euro.

Welche Destination reizt dich besonders für Trekking-Ferien? 

(dpa/LauraZygmunt)

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