Spielfeld gefroren«Inakzeptabel» – nach Spielabbruch ist die Wut bei Chelsea und Liverpool groß
In England kommt es zu einem kuriosen Spielabbruch. Weil der Platz nicht zu bespielen war, pfiff der Schiedsrichter eine Profi-Partie im englischen Frauenfußball nach sechs Minuten ab.
- von
- Nils Hänggi
Kurioser Spielabbruch im englischen Fußball: Wegen eines gefrorenen Rasens ist das Spiel zwischen den Frauenteams des FC Chelsea und des FC Liverpool nach nur sechs Minuten beendet worden. Chelsea-Trainerin Emma Hayes war nachher stinksauer.
Sie kritisierte vor allem den Fußballverband FA. Auf der Vereins-Homepage ließ sie sich wie folgt zitieren: «Nicht die Trainer entscheiden, ob ein Spiel stattfindet, sondern die FA und seine Vertreter.» Es seien aber gar keine FA-Verantwortlichen da gewesen. «Man konnte von Anfang an sehen, dass das Feld an den Seiten einer Eisbahn ähnelte.»
Verstehst Du die Wut der Spielerinnen?
Der Platz im Westlondoner Stadion Kingsmeadow war nach einer Inspektion zwei Stunden vor Spielbeginn am Sonntagmittag freigegeben worden. An einigen Stellen wurde noch versucht, das Spielfeld mithilfe von Heizstrahlern und einem großen Zelt aufzuwärmen. Doch kurz nach Anpfiff schlitterten immer wieder Spielerinnen über den Rasen und es kam zu heftigen Zusammenstößen.
Die Chelsea-Trainerin forderte weiter, dass Rasenheizungen auch für Spiele der obersten Frauenliga Women’s Super League vorgeschrieben werden. Hayes meinte: «Kein Spiel auf dem höchsten Niveau des Frauenfußballs sollte abgesagt werden. Wir brauchen eine Heizung – wir leben nicht auf Barbados.» Man müsse das Spiel ernst nehmen. Liverpool-Trainer Matt Beard betonte ebenso, das Spiel hätte nie angepfiffen werden dürfen.
«Glücklicherweise wurde niemand verletzt»
Und auch Spielerinnen von anderen Teams waren entsetzt. Die kanadische Nationalspielerin Janine Beckie schrieb auf Twitter: «Das ist inakzeptabel und die Spieler verdienen es, auf geeigneten Böden zu spielen, wo dies nicht der Fall ist. Davon sind wir im Frauenfußball weit entfernt!»
Arsenal-Spielerin Vivienne Miedema twitterte: «Die Sicherheit der Spielerinnen sollte immer an erster Stelle stehen. Glücklicherweise wurde heute niemand verletzt.» Die einzige Möglichkeit, das Problem zu beheben, bestehe darin, eine Heizung einzubauen oder die Spiele in Männerstadien stattfinden zu lassen.
In weiten Teilen Englands sorgten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt für rutschige Straßen. Bei den Männern wurden zahlreiche Spiele der unteren Ligen und im Jugendfußball gestrichen – in der Regel weit vor dem Anpfiff.