In den Niederlanden – ING streicht trotz Milliardengewinn Stellen

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In den NiederlandenING streicht trotz Milliardengewinn Stellen

Der niederländische Finanzkonzern ING will ungeachtet eines Gewinns von rund 1,7 Milliarden Euro im dritten Quartal 2700 Arbeitsplätze streichen. Luxemburg dürfte verschont bleiben.

Die Stellenstreichungen zwischen 2011 und 2013 sollen ab 2014 Einsparungen von 300 Millionen Euro im Jahr bringen.

Die Stellenstreichungen zwischen 2011 und 2013 sollen ab 2014 Einsparungen von 300 Millionen Euro im Jahr bringen.

AP

Die ING-Gruppe müsse «entscheidende Schritte» zur Senkung der Kosten unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärte Konzernchef Jan Hommen am Donnerstag in Amsterdam. Die Stellen sollen in den Niederlanden wegfallen. 2000 Arbeitsplätze fallen im Privatkundengeschäft der Bank in den Niederlanden weg, weitere 700 in angeschlossenen Unternehmen. Luxemburg ist davon nicht betroffen, wie ein Sprecher auf Anfrage von L'essentiel Online bestätigte.

Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres, als ING 239 Millionen Euro verdiente, steigerte der Bank- und Versicherungskonzern seinen Gewinn von Juli bis September 2011 um etwa das Siebenfache auf 1,692 Milliarden Euro. Allerdings trennten sich die Niederländer im Berichtszeitraum von mehreren Geschäftsbereichen, die Erlöse sind im Gewinn berücksichtigt.

Kosten senken

Das Resultat lag insgesamt über den Erwartungen von Analysten. Dazu trug vor allem das Versicherungsgeschäft bei, während der Bankenbereich schwächelte. Hier ging der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,49 auf 1,06 Milliarden Euro zurück. Zudem schrieb ING griechische Anleihen in Höhe von insgesamt 467 Millionen Euro ab. Die Maßnahmen für mehr Effektivität und der Stellenabbau sollen vor allem zu geringeren Kosten im Privatkundengeschäft führen, wie Hommen erläuterte.

Der ING-Konzern war in der Finanzkrise 2008 vom niederländischen Staat mit zehn Milliarden Euro an Notkrediten gerettet worden. Einen Großteil hat ING bereits zurückgezahlt. 2012 will der Konzern gegenüber dem Staat wieder völlig schuldenfrei sein.

L'essentiel Online mit dpa

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