PC-FlauteIntel kappt 12.000 Arbeitsplätze
Intel zieht die Konsequenzen aus der jahrelangen Flaute im PC-Markt, seiner wichtigsten Säule. Intel will auf neue Geschäfte wie das Internet der Dinge und Cloud-Dienste umsteuern.

Zuletzt machten PC-Prozessoren noch über die Hälfte des Intel-Geschäfts aus.
Der Chip-Riese Intel streicht 12.000 Jobs, um sich schneller aus der Abhängigkeit vom schrumpfenden PC-Geschäft zu lösen. Bis Mitte 2017 sollen damit elf Prozent der Belegschaft gehen. Intel-Chef Brian Krzanich will stärker auf Chips für Rechenzentren und Cloud-Computing sowie die Vernetzung von Alltagstechnik und Maschinen im Internet der Dinge setzen.
Zuletzt machten PC-Prozessoren noch über die Hälfte des Intel-Geschäfts aus, während die Verkäufe der Notebooks und Desktops seit Jahren sinken und allein im vergangenen Quartal laut Marktforschern erneut um etwa ein Zehntel einbrachen.
1,4 Milliarden Dollar einsparen
Die meisten vom Stellenabbau betroffenen Angestellten sollen innerhalb der nächsten 60 Tage informiert werden, kündigte Intel an. Zunächst werden die Abfindungen ins Geld gehen - im zweiten Quartal rechnet der Konzern mit einem Sonderaufwand von etwa 1,2 Milliarden Dollar. Die Sparmaßnahmen sollen aber 1,4 Milliarden Dollar (aktuell 1,2 Mrd Euro) pro Jahr einsparen, wenn sie voll greifen.
Der PC-Markt hat seinen Höhepunkt längst überschritten. Und Intel war es trotz jahrelanger Versuche nicht gelungen, größer ins boomende Geschäft mit Chips für Smartphones zu kommen. Dieser Markt wird von Technologie des britischen Chipentwicklers ARM beherrscht. Intel hörte irgendwann auf, Zahlen zum Mobil-Geschäft zu veröffentlichen, und ließ es in der PC-Sparte aufgehen.
Neuordnung geplant
Mit dem wachsenden Datenverkehr haben sich dagegen Prozessoren für Rechenzentren als Stütze für das Intel-Geschäft erwiesen. Im vergangenen Quartal fuhr die Sparte bei einem Umsatz von knapp vier Milliarden Dollar einen Gewinn von fast 1,8 Milliarden Dollar ein. Das Internet der Dinge leistet noch einen deutlich geringeren Beitrag zum Intel-Geschäft mit 651 Millionen Dollar Umsatz und einem operativen Ergebnis von 123 Millionen Dollar.
Der bisherige Finanzchef Stacy Smith soll die Neuordnung als Verantwortlicher für die Bereiche Verkauf, Produktion und Tagesgeschäft vorantreiben. Smith arbeitet seit 28 Jahren für Intel. Kürzlich waren die für PC-Prozessoren und Chips für das Internet der Dinge zuständigen Spartenchefs gegangen, nachdem sie einen Top-Manager vom Konkurrenten Qualcomm vorgesetzt bekommen hatten.
(L'essentiel/dpa)