Cold CasesInterpol hofft auf Mithilfe bei Aufklärung von 22 Frauenmorden
Interpol veröffentlicht erstmals Einzelheiten zu nicht identifizierten Leichen. Das Ziel: 22 ungelöste Frauenmorde aufklären. Ein Opfer könnte sich in Luxemburg aufgehalten haben.

Die Jagd der Ermittler auf die Mörder wird dadurch erschwert, dass die Identität der Frauen unbekannt ist.
Die Polizeibehörden mehrerer Länder wollen den mysteriösen Tod Dutzender Frauen aufklären. Am Mittwoch startete die Operation Identify Me – ein internationaler Zeugenaufruf in Zusammenarbeit mit der EU-Polizeibehörde Interpol. Es geht um die Identifizierung von 22 Frauen, deren Leichen – einige davon zerstückelt – über einen Zeitraum von 43 Jahren in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gefunden worden waren. Eine Frau könnte längere Zeit in Luxemburg, Belgien und/oder den Niederlanden gelebt haben.
Die erste Leiche wurde 1976 entdeckt, die letzte 2019. Laut Polizei wiesen einige der Toten Anzeichen von Misshandlung oder Hunger auf. Die Jagd der Ermittler auf die Mörder wird dadurch erschwert, dass die Identität der Frauen unbekannt ist. Nun soll die Öffentlichkeit dabei helfen, herauszufinden, wer die Opfer waren.
In einer gemeinsamen Erklärung der beteiligten Polizeibehörden erklärte Interpol, dass einige der Frauen vermutlich aus Osteuropa stammten. Ihre Leichen seien möglicherweise in Deutschland, Belgien und den Niederlanden zurückgelassen worden, um die Ermittlungen zu erschweren. «Die meisten der 22 Opfer starben gewaltsam, und einige wurden vor ihrem Tod missbraucht oder ausgehungert», berichtete die niederländische Polizei. Die Ermittler hoffen, die Namen der Opfer herauszubekommen und feststellen zu können, ob die Fälle miteinander in Verbindung stehen.
Interpol hat auf seiner Webseite Gesichtsrekonstruktionen einiger der Frauen sowie Bilder von Schmuck und anderen Gegenständen, die bei den Überresten gefunden wurden, veröffentlicht. Susan Hitchin, die die DNA-Einheit von Interpol koordiniert, sagte, dass die Identifizierung der Frauen ihren Angehörigen helfen könnte, einen Schlussstrich zu ziehen. «Es ist furchtbar, all diese Jahre ohne Neuigkeiten zu verbringen und nicht zu wissen, was passiert ist», sagte Hitchin.