«Ed Force One»Iron-Maiden-Jet fliegt wieder – dank Luxemburger Hilfe
LUXEMBURG/SANTIAGO – Der legendäre Flieger der Rockband Iron Maiden hatte auf einem Flughafen in Chile einen Unfall. Dank Hilfe aus Luxemburg konnte der Jet wieder abheben.

Die «Ed Force One» wurde an den Triebwerken am linken Flügel beschädigt.
So ein Kompliment bekommen die Männer und Frauen vom Findel und von Cargolux auch nicht alle Tage: «Die Geschwindigkeit und Sorgfältigkeit dieser unglaublich komplexen Aktion war beeindruckend – und wir sind sehr dankbar, dass wir unseren Flieger zurückhaben!» Mit diesen Worten bedankte sich Rocklegende Iron-Maiden-Frontmann und Ed-Force-One-Pilot Bruce Dickinson bei allen, die an der Rettungsaktion für den Bandjumbo beteiligt waren.
Was war passiert? Die Ed Force One, der riesige Jumbo-Jet, den die britische Rockband extra für ihre 2016er Welttournee gechartert hatten, war beim Stopp in Santiago de Chile beschädigt worden: Während die Maschine von einem Traktor über das Rollfeld gezogen wurde, riss eine Verbindung. Der Schlepper geriet unter den Flügel und beschädigte die beiden Triebwerke an der linken Seite. Die Ed Force One musste erst einmal in Chile am Boden bleiben. Die Band jettete derweil mit einem Ersatzflieger zu ihren nächsten Konzerten in Südamerika.
Über den Findel nach Santiago de Chile
Doch schon am Dienstag, zehn Tage nach dem Unfall, konnte der Iron-Maiden-Jet wieder abheben. Und das hat die Band unter anderem zwei Unternehmen aus Luxemburg zu verdanken. Das Unternehmen Air Atlanta, von dem die Band den Jet geleased hat, entwarf gemeinsam mit Boeing einen Notfallplan. Die Luftfahrtexperten suchten weltweit nach passenden Triebwerken, Schubumkehrsystemen und Verkleidungsteilen – und wurden in der deutschen Stadt Hannover fündig. Am vergangenen Donnerstag schlug dann die Stunde von Cargolux. Die Luxemburger Frachtfirma lud die Triebwerke auf dem Findel in eine ihrer Cargo-Jumbos ein und machte sich auf den Weg nach London, um weitere Ersatzteile aufzunehmen. Von dort ging es direkt auf die lange Reise (12.000 Kilometer) nach Santiago. Schon am Freitagmorgen um 9 Uhr Ortszeit landete der Luxemburger Jet in Chile.
Innerhalb von nur vier Tagen schraubten Techniker (sie waren extra aus Saudi Arabien eingeflogen worden) die zerstörten Motoren ab und montierten die neuen Triebwerke. Als letzter Schritt wurden übrigens kleine Portät-Bilder von Iron-Maidon-Maskottchen Eddy auf die Düsen geklebt.
(sen/L'essentiel)