Dutzende ToteIS-Kämpfer stürmen die historische Stadt Palmyra
Heftige Gefechte bei Unesco-Weltkulturerbe Palmyra in Syrien. Aktivisten melden zahlreiche Tote nach Angriffen durch IS-Extremisten.

Die antike Oasenstadt Palmyra ist nach Einschätzung von Experten akut bedroht. (Bild: AFP/Joseph eid)
Bei den Gefechten zwischen Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und regierungstreuen Einheiten um die antike syrische Stadt Palmyra sind laut Aktivisten Dutzende Menschen getötet worden.
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte, starben seit dem Vortag mindestens 47 regierungstreue Kämpfer und 29 Dschihadisten. Demnach war aus dem Westen der Stadt nahe den zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden antiken Stätten Artilleriefeuer zu hören. Berichte über Schäden an den Stätten gab es zunächst nicht.
Situation wieder unter Kontrolle
Laut der Beobachtungsstelle, deren Erkenntnisse aus einem Informantennetzwerk vor Ort stammen und unabhängig kaum überprüfbar sind, hatten IS-Kämpfer am Samstag das nördliche Stadtgebiet von Palmyra in der Provinz Homs unter ihre Kontrolle gebracht. Provinzgouverneur Tala Barasi sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Behörden befürchteten eine Massenflucht aus der Stadt und seien bemüht, die Zivilbevölkerung zu schützen und zu versorgen.
Am Sonntag haben syrische Truppen Regierungsangaben zufolge die Situation in der antiken Oasenstadt aber wieder vollständig im Griff. Der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barasi, sagte der Nachrichtenagentur AP am Sonntag, syrische Soldaten hätten zwei Anhöhen zurückerobert. Zudem sei Verstärkung geschickt worden.
Stätte von «überragend universellem Wert»
Palmyra, dessen Bauten griechisch-römische und persische Baukunst vereinigen, ist laut der Uno-Kulturorganisation Unesco eine Stätte von «überragendem universellem Wert».
Nach den Zerstörungen, die der «IS» bereits in anderen antiken Stätten wie Nimrud und Hatra im Irak anrichtete, sind die Bauten der Oasenstadt nach Einschätzung von Experten nun ebenfalls akut bedroht. Die weltberühmten Ruinen, darunter von Kolonnaden gesäumte Straßen, liegen im Südwesten der Stadt.(L'essentiel/sda)