Skandal in Grossbritannien – Islamisten unterwandern englische Schulen

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Skandal in GrossbritannienIslamisten unterwandern englische Schulen

Muslimisch dominierte Schulen in der britischen Stadt Birmingham lehren extremistisches Gedankengut und nennen nicht-muslimische Frauen «Prostituierte».

Die Park View School in Birmingham.

Die Park View School in Birmingham.

Keystone

An den Wänden hängen Koran-Slogans, Mädchen und Jungen sitzen getrennt voneinander – die Jungen vorne, die Mädchen hinten – Freundschaften zwischen den Geschlechtern sind unerwünscht, nicht-muslimische Lehrpersonen dürfen nicht an der Gebetsversammlung an Freitagen teilnehmen und der Sexualkundeunterricht ist weitgehend verbannt.

Diese Zustände an mehreren Schulen in Birmingham bringen zwei unabhängige, vom britischen Erziehungsministerium in Auftrag gegebene Berichte zutage, schreibt die «Welt». Die zweitgrösste Stadt Grossbritanniens mit rund einer Million Einwohner hat einen hohen Anteil an muslimischen Bewohnern

Gemäss den Berichten existiert in der Metropole «eine organisierte Kampagne» von radikalen muslimischen Interessengruppen, die es «auf bestimmte Schulen abgesehen hat». Man habe «besorgniserregende Beweise gefunden, einige davon tief beunruhigend und in manchen Fällen geradezu schockierend», sagte der Direktor des Office for Standards in Education (Ofsted), das Kontrollorgan über die pädagogische Qualität des Unterrichts in England.

Daraufhin wurden in fünf der insgesamt 21 untersuchten Schulen Leitungen ihrer Verantwortung enthoben, Lehrer entlassen und ein unabhängiges Aufsichtsregiment zur Eindämmung des bereits entstandenen pädagogischen Schadens ins Leben gerufen. 13 weitere Schulen müssen ihre Standards verbessern.

Nicht muslimischen Frauen «droht Höllenfeuer»

Die betroffenen Schulen sind zwar sogenannte Academies und in privater Trägerschaft. Dennoch müssen sie den nationalen Lehrplan befolgen, der eigentlich nur geringe Abweichungen zulässt. Weiter fordert er ein säkulares Erziehungsmuster und Toleranz gegenüber allen Religionen.

Dass dagegen verstossen wird, zeigen weitere Beispiele aus den Untersuchungsberichten. So wurde an einer der Academies schon Sechsjährigen eingebläut, nicht muslimische Frauen seien «weisse Prostituierte», denen das «Höllenfeuer» drohe.

An der Oldknow Academy, die 600 Schüler besuchen, mobbte das Kollegium eine Lehrerin aus dem Team, weil sie sich gegen die Islamisierung der Schule wehrte. Dort habe ein Kollege einer muslimischen Lehrerin ausserdem Vorwürfe gemacht, weil diese kein Kopftuch trug. Weiter organisierte die Schule für muslimische Schüler drei von Steuergeldern finanzierte Reisen nach Mekka und ein Gastredner durfte vortragen, wie gottesfürchtig es sei, den Taliban beizutreten. Als sich die Ofsted-Inspektoren ankündigten, baute die Schulleitung vorübergehend eine christliche Unterrichtseinheit in den Lehrplan ein.

Streit in der Regierung

Die für die betreffenden Schulen verantwortliche lokale Aufsichtsbehörde Park View Educational Trust weist sämtliche Vorwürfe zurück und die Academies selbst sehen sich als «Opfer einer Hexenjagd». Die Cameron-Regierung wolle die Beziehungen zur muslimischen Minderheit «vergiften».

In der Regierung schieben sich die zuständigen Minister gegenseitig den Ball der Verantwortung zu. Michael Gove und seine Kabinettskollegin Theresa May machen sich gegenseitig Vorwürfe, man habe Hinweise nicht ernst genommen beziehungsweise nicht reagiert.

Gemäss Gove werden Ofsted-Besuche an allen Schulen nun künftig unangemeldet stattfinden. Und den Lehrkörpern der betroffenen Schulen wurde aufgetragen, ab Beginn des neuen Schuljahres «britische Werte» zu unterrichten.

(L'essentiel/kko)

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