Gazastreifen – Israels Luftwaffe fliegt Angriffe gegen Hamas

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GazastreifenIsraels Luftwaffe fliegt Angriffe gegen Hamas

Bei Protesten gegen die US-Botschaft in Jerusalem haben mindestens 37 Menschen ihr Leben verloren, 1800 sind verletzt worden. Jetzt fliegt die Armee Angriffe gegen die Hamas.

dpatopbilder - 14.05.2018, Pal�stinensische Autonomiegebiete, Khan Younis: Pal�stinenser tragen einen verletzten Demonstranten bei Protesten f�r die R�ckkehr in ihre Heimat anl�sslich des Nakba-Tags am Dienstag, an dem die Pal�stinenser traditionell der Vertreibung und Flucht von Hunderttausenden w�hrend des ersten Nahost-Krieges 1948 gedenken. Der Tag j�hrt sich wie die Gr�ndung des Staates Israel zum 70. Mal. Foto: Ashraf Amra/APA Images via ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

dpatopbilder - 14.05.2018, Pal�stinensische Autonomiegebiete, Khan Younis: Pal�stinenser tragen einen verletzten Demonstranten bei Protesten f�r die R�ckkehr in ihre Heimat anl�sslich des Nakba-Tags am Dienstag, an dem die Pal�stinenser traditionell der Vertreibung und Flucht von Hunderttausenden w�hrend des ersten Nahost-Krieges 1948 gedenken. Der Tag j�hrt sich wie die Gr�ndung des Staates Israel zum 70. Mal. Foto: Ashraf Amra/APA Images via ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ashraf Amra

Die israelische Luftwaffe hat einen Angriff auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas geflogen. Der Angriff habe sich gegen «fünf terroristische Ziele» in einem militärischen Ausbildungslager der Hamas im Norden des Gazastreifens gerichtet, erklärte die Armee am Montag.

Es handele sich um eine Reaktion «auf die gewaltsamen Aktionen der Hamas in den vergangenen Stunden».

Massive Proteste gegen Botschaftseröffnung

Bereits am Nachmittag war die US-Botschaft in Jerusalem offiziell eingeweiht worden. Dabei kam es schon im Vorfeld an Israels Grenze zum Gazastreifen zu gewaltsamen Protesten. Dabei sind laut der palästinensische Regierung mindestens 37 Palästinenser von israelischen Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen erschossen und mehr als 1800 weitere verletzt worden. Unter den Toten war auch ein 14-Jähriger. Dies teilte das Gesundheitsministerium im Palästinensergebiet mit.

Die Warnungen des israelischen Militärs, sich von der Grenze fernzuhalten, blieben ungehört (siehe Bildstrecke). Tausende Palästinenser versammelten sich nach Berichten von Reportern im Gazastreifen an mehreren Punkten nahe der Grenze zu Israel. Israelische Soldaten und Grenzpolizisten setzen massiv Tränengas ein.

«Bewegender Tag für das Volk Israel»

Kleine Gruppen näherten sich Steine werfend dem schwer bewachten Grenzzaun zu Israel. Israelische Soldaten mit Schusswaffen bezogen auf der anderen Seite Position. Im Laufe des Tages werden Massenproteste an der Grenze erwartet.

Der US-Botschaftssitz in Jerusalem ist am Nachmittag im Beisein von rund 800 Gästen aus Israel und den USA eröffnet worden. Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin, Präsidententochter Ivanka Trump sowie ihr Mann und Trump-Berater Jared Kushner waren anwesend.

US-Präsident Donald Trump gratulierte per Video-Botschaft.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem «bewegenden Tag für das Volk Israel und den Staat Israel». In der mit US-Flaggen geschmückten Stadt hiess es auf Plakaten: «Trump make Israel great again!»

54 Tote seit Ende März

Die Palästinenser haben in den vergangenen Wochen heftig gegen diesen Schritt protestiert. Sie beanspruchen den 1967 von Israel eroberten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates.

Am Dienstag jährt sich zudem zum 70. Mal die Nakba (deutsch: Katastrophe oder Unglück). An diesem Tag erinnern die Palästinenser an die Vertreibung und Flucht von rund 760'000 Landsleuten, die 1948 auf die Gründung des Staats Israel folgten.

Seit Ende März hat die israelische Armee bei den Protesten am Gazastreifen gegen Vertreibung und Landnahme bereits 54 Palästinenser erschossen. Heute kamen mindestens 37 weitere Opfer hinzu.

(L'essentiel/gux)

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