K-9-Killer – Ist dieser Polizist ein Diensthund-Serienkiller?

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K-9-KillerIst dieser Polizist ein Diensthund-Serienkiller?

US-Polizeihunde stehen unter strengem Schutz, denn ihre Ausbildung ist teuer. Dass Gefahr ausgerechnet von einem Polizisten droht, sorgt für Aufsehen.

Polizist Daniel Peabody aus Paulding County, Georgia, war allseits als großer Hundefan bekannt und hatte seit Jahren Polizeihunde als Partner. Doch jetzt mehren sich die Hinweise, dass die Hundeliebe des Beamten nur Show war. Denn mittlerweile steht der 50-Jährige wegen schwerer Tierquälerei vor Gericht.

Peabody wird beschuldigt, seine neue Polizeihündin Inka getötet zu haben, nachdem er das Tier bei Temperaturen von über 32 Grad während drei Stunden im Auto eingeschlossen hatte. Die fünfjährige Hündin starb an einem Hitzschlag. Er habe Inka im Auto vergessen, während er sich im Haus um einen anderen Hund kümmerte, gab Peabody laut «Atlanta Journal Constitution» an – und war angesichts des qualvollen Todes des Hundes dermassen erschüttert, dass er hyperventilierte und ins Krankenhaus musste. Wenige Tage später reichte er seine Kündigung bei der Polizei ein.

Strenge Gesetze rund um die sogenannten K-9s

Doch dieser Schritt hielt die polizeilichen Ermittlungen rund um Inkas Tod nicht auf. In den USA stehen die gut und teuer ausgebildeten Polizeihunde unter hohem Schutz, wie die «Washington Post» schreibt: So wird im Bundesstaat Georgia das absichtliche Töten eines sogenannten K-9 mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet.

Im Laufe der Ermittlungen rund um den Tod des Polizeihundes stießen die Beamten auf einen zweiten Todesfall, der ihnen verdächtig vorkam: Diensthund Dale war 2012 in der Obhut Peabodys gestorben. Zuvor hatte er dem Polizisten fünf Jahren lang treu im Dienst zur Seite gestanden. Als das Tier pensioniert wurde, adoptierte ihn Peabody. Wenig später war er tot, angeblich erstickt, weil er ein Plastikspielzeug verschluckt hatte, wie Peabody erklärte. «Jetzt haben wir aber Hinweise darauf, dass er den Hund bei sich zuhause erschossen hat», heißt es in einer Mitteilung des Marshall-Büros. Was mit Dales Leiche geschah, ist bis heute unklar.

Richterliche Anweisung: «Von Tieren fernhalten»

Die Hinweise waren offenbar so stichhaltig, dass ein Durchsuchungsbefehl ausgestellt wurde und Polizisten Ende Juni Peabodys Garten umzugraben begannen. Sie fanden die Leiche eines weiteren Hundes – auch er soll erschossen worden sein.

Peabody wird nun wegen schwerer Tierquälerei und Falschangaben gegenüber der Polizei angeklagt und sitzt im Cherokee County Adult Detention Center ein. Die Kaution von 22.400 Dollar konnte der Polizist nicht hinterlegen. In einer ersten Anhörung wies ihn der Richter an, sich künftig «von Tieren fernzuhalten». Dem 50-Jährigen drohen eine hohe Geldstrafe und mehrere Jahre Gefängnis.

Auch Peabodys Ehefrau muss sich im Übrigen vor Gericht verantworten, wenn auch wegen eines anderen Vergehens: Sie soll eine Hundepension ohne amtliche Bewilligung geführt haben.

(L'essentiel/gux)

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